Das war 2017 – Jahresrückblick des Online-Magazins
28. Dezember 2017 | Von kudra | Kategorie: Kultur, News, StadtentwicklungZweimal war Taucha in diesem Jahr bundesweit in den Schlagzeilen. Im April verschwand aus bisher ungeklärten Gründen die Lehrerin Jaenette Stehr. Umfangreiche Suchmaßnahmen der Polizei und von Angehörigen blieben erfolglos, Hinweise auf einen möglichen Aufenthaltsort fehlen bis heute. Im Oktober wurde am Bahnhofsvorplatz symbolisch der Grundstein für einen buddhistischen Tempel gelegt. Initiator des Baus ist Quang Vinh Dao, der seit 2003 in Taucha lebt. Dao hatte das Bahnhofsgebäude und das dazugehörige Grundstück erworben und will dort einen kleinen Park nach Feng-Shui-Gesichtspunkten errichten, auf dem dann der Pagoden-Tempel Platz finden soll. Der Tempel soll als religiöses Zentrum der buddhistischen Kultur in Taucha eine Brücke zwischen Kultur und Religion darstellen.
Dann gab in diesem Jahr gleich fünf Jubiläen zu feiern: der 90. Jahrestag der Einweihung der Straßenbahnverbindung zwischen Leipzig und Taucha , der 25. Jahrestag der Städtepartnerschaft zwischen Taucha und Chadrac/Espaly, der 25. Jahrestag der Errichtung des Pflegeheimes Parkblick, der 20. Jahrestag der Gründung des Heimatvereins sowie der 10. Jahrestag der Wiedereröffnung des Parthebades. Aktivitäten gab es im Lutherjahr 2017 auch in der Parthestadt. Im Rahmen der „Baumpatenschaft Lutherbäume 2017“ wurde Karin Bell, Mitglied im Heimat- und Schlossverein, Patin eines Lutherbaumes. Im Oktober kam es in der Dewitzer Kirche zu einer Begegnung zwischen dem großen Reformator und populärer Musik von heute.
Heftig diskutiert wurde ein neues Verkehrskonzept, denn darin waren sich alle Beteiligten auf einer Bürgerinformationsversammlung im März einig: Taucha braucht dringend eine Entlastung des zunehmenden Verkehrs nicht nur auf der B87. Aber gegen Pläne der Stadtverwaltung, die Klebendorfer Straße in Richtung Otto-Schmidt-Straße zu öffnen, regte sich massiver Protest seitens der Anwohner, die sich in einem offenen Brief an die Stadtverwaltung wandten. Auf seiner letzten Sitzung beschloss der Stadtrat dann doch, das Projekt nicht weiter zu verfolgen. Seit dem Sommer sorgen zudem die Mega-Projekte Trogbau der Deutschen Bahn in der Portitzer Straße und Neubau des Entwässerungssystems im Kreuzungsbereich Sommerfelder-/Kriekauer Straße für erhebliche Verkehrsbehinderungen. In der Portitzer Straße soll eine Unterführung für Fahrzeuge und Fußgänger (Trogbau) gebaut und die Bahnsteige erneuert und ausgebaut werden.
Kulturelle Höhepunkte waren wieder einmal das Stadtfest „Tauchscher“ aber auch das Ancient-Trance-Festival, das nach einjähriger Pause zurück kehrte, oder die Rocknacht. Doch die Schließung des Kulturcafes esprit nach 12 Jahren Ende März bedeutete schon einen erheblichen Einschnitt in Tauchas Kulturlandschaft. Erfreulich, dass mit der Eröffnung der Kreativwerkstatt „Wunderfinder“ bei Susann Fenske und Claudia Bartels im Juni zumindest das kreative Malerei- und Töpferhandwerk eine Heimstatt gefunden hat.
Sportlich konnte die SG Taucha 99 auch mit einem Trainerwechsel den Abstieg aus der höchsten Spielklasse des Sächsischen Fußballverbandes nicht vermeiden. Die Exa Icefighters, wie die Icefighters seit der Saison 2018/ 19 offiziell heißen, konnten schon vor Jahresfrist den Einzug in die Playoffs sicher stellen. Trotzdem wird es wohl die letzte Saison im Zelt, der kW-Rent Eisarena sein. Wie es weitregeht, ist immer noch offen. Im Sommer konnte nur mit einer Sondergenehmigung unter zusätzliche Auflage (so musste das Zelt originalgetrau ab- und wieder aufgebaut werden) die neue Saison überhaupt in Angriff genommen werden. Der Umzug nach Leipzig bleibt das erklärte Ziel.
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Text: Matthias Kudra, Fotos: Reinhard Rädler, Joachim Chüo und Matthias Kudra