Stadtfest Tauchscher

Der “Tauchsche” ist das traditionelle Stadtfest der Tauchaer. Es findet seit 1993 wieder jährlich das letzte Wochenende im August statt. Höhepunkt des Festes ist der traditionelle Festumzug der Taucher Vereine und Sportgemeinschaften. Seit 2008 wird der Tauscher unter Federführung der Stadtverwaltung Taucha von der Bernd Hochmuth Veranstaltungsmanagement e.K organisiert und durchgeführt. Im Folgenden finden Sie umfangreiche Bilddokumente der Festumzüge der letzten Jahre und wissenswerte Informationen zur Geschichte des Tauchschen.

Der Tauchsche 2014 findet vom 24. bis 26. August statt und alle Jahre wieder feiert Taucha seine Stadt!
Auf zwei Bühnen vereinen sich an drei Tagen wieder die Generationen beim gemeinsamen Feiern miteinander. Der absolute Besuchermagnet im Veranstaltungskalender der Kleinstadt. Taucha begrüßt Künstlergrößen wie Achim Mentzel oder die Retro-Pop-Queen Marla Blumenblatt. Liebhaber handgemachter Musik und lokaler Nachwuchsbands kommen auf dem Marktplatz bei einem kühlen Getränk voll auf ihre Kosten. Der große Rummel auf der Festwiese lockt wieder mit Fahrgeschäften, Zuckerwatte und reichlich Nervenkitzel. Ebenso gibt es das komplette Wochenende historische Darstellungen des Vereins „Rocket Troop 1813“ auf dem Schlosshof. Traditionell bildet der Festumzug, der erstmalig bereits auf Höhe des Heimatmuseums endet, am Sonntag den Höhepunkt der Festivität. Der Heimatverein Taucha e. V wird bis ins letzte Detail ein Großereignis auf die Beine stellen, das Tausende am Straßenrand zum Staunen bringt.
Mehr Festprogramm zum Tauchschen 2014

Aus der Geschichte des Tauchschen

Impressionen

tauchscher2408_12Tauscher 2012: 25.-27.08.12
Auch wenn der Rummel auf der Festwiese bereits um 16 Uhr begann, so richtig los ging es mit dem Tauchscher 2012 erst um 19 Uhr als nun schon traditionell die Bürgerschützengesellschaft mit einem dreifachen Salut das Tauchaer Stadtfest offiziell eröffneten. Den Tauchscher selbst soll es nach den Worten von Werner Dölz, Chef der Bürgerschützen schon seit 1524 geben.  [Weiterlesen]

tauchscher2408_12Tauscher 2011: 26.-28.08.11
Nach einem gelungenen Auftakt des “Tauchschen 2011″ mit Tauchaer Originalen folgte nach dem Regen ein gut besuchter Tauchscher-Samstag und der Festumzug am Sonntag brach alle Rekorde. [ Weiterlesen ]

 

tauchscher2408_12Tauscher 2010: 27.-29.08.10
Trotz Wetterkapriolen und -prognosen strömten die Tauchaer zu ihrem Tauchscher und mit oder ohne Surfbrett der Festumzug war wieder der Höhepunkt des Tauchschen 2010 [ Weiterlesen ]

 

tauchscher2308_12Tauscher 2009: 21.-23.08.09
Obwohl der Tauchscher 2009 Regen begann ließen sich die nicht abschrecken und ein buntes Programm nicht nur beim Festumzug zog wieder an. Zum ersten Mal beteiligte sich auch der Internetverein am Festumzug. [ Weiterlesen ]

 

Mehr Tauchscher 2008 – 1997



Wissenswertes aus der Geschichte des Tauchschen: Die Waldteufel beim Tauchschen

von Detlef Porzig, Heimatverein Taucha

Auch wenn ein Waldgebiet Tauchas “Hölle” heisst, von daher kommen die hier genannten Waldteufel nicht, soviel sei vorweg gesagt. In der Literatur zur Geschichte unseres besonderen Tauchaer Volksfestes, des “Tauchschen”, taucht der Name “Waldteufel” des öfteren auf. So zitiert Dr. Bernd Rüdiger (heute Professor) in einem Artikel für das “Leipzigische Geschicht-Buch” eine Schilderung eines Leipziger Zeitgenossen um 1900:

Die kleinen Leute ” feiern ihn [den Tauchschen] am Nachmittag und ganz besonders am Abend. Die ganze Dresdner Straße hinaus sind zu beiden Seiten kleine Verkauf s stände errichtet, wo Kuchen, Obst, Zuckerzeug, bunte Laternen und vor allen Dingen allerhand Lärminstrumente: Waldteufel, Fiepen und thönerne Hörner und Trompeten zu haben sind, mit denen sich die liebe Jugend da versorgt…, um dann am Abend damit Höllenspektakel zu machen. ” Damit ist klar, der “Waldteufel” ist ein Lärminstrument, was für eins, das wissen wir hier noch nicht. Näheres erfahren wir im “Berliner Volksleben”, Band l, Leipzig 1847, von Adolf Glassbrenner. Dieser schreibt dort über die große Zeit der Walddeibeljungen zur Vorweihnachtszeit, die dort auf dem Weihnachtsmarkt ihr selbstgebasteltes Spielzeug, darunter Waldteufel, zum Verkauf anbieten. Nalli-Rutenberg erinnert sich: “Da waren vor allem Waldteufel! Sie ertönten nicht nur auf dem Christmarkt, sondern in allen Straßen der Stadt, und wenn wir ihr Brummen und Sausen draußen hörten, hüpfte uns das Herz vor Freude, denn nun wußten wir: Weihnachtszeit ist nahe!” (“Das alte Berlin”, Berlin, o.J).

In einem Artikel einer Berliner Zeitschrift von 1800 ist dann endlich zu lesen: ” Der Waldteufel selbst ist ein Instrument, dessen Erfindung diesen Buben eigen zu seyn scheint. Er besteht aus einer, an einer Seite offenen Büchse aus Pappe, die mit einigen Pferdehaaren an einem kleinen Stocke befestigt ist und indem sie herumgeschwungen wird, ein dumpfes, sonderbar klingendes Schnarren hervorbringt. ” In einem anderen ausführlichen Bericht über den Tauchschen (in “Das festliche Jahr”, Leipzig 1898 von Reinsberg/ Düringsfeld) lernen wir noch einen anderen Namen für die Waldteufel kennen. So wird berichtet: “… noch andere beeifern sich, das Fest möglichst lärmend zu feiern, indem sie maskiert oder unmaskiert abwechselnd auf ihren Trompeten blasen oder ihre Schnurren drehen. Denn die Schnurren sind die Hauptbelustigung des Tages, Groß und Klein, Alt und Jung kauft zum Tauchaer Jahrmarkt Schnurren, wie die Waldteufel in Leipzig genannt werden. ” Dass Waldteufel oder Schnurren auch anders gebaut werden können, ist im Grimmschen Wörterbuch nachzulesen. Hier sind sie ” ein schnarrendes Kinderspielzeug, bestehend aus einer ausgehöhlten Haselnuss, einem festen Zwirnsfaden, einem Stäbchen und einem Apfel.”

Wenn wir in der jetzigen Zeit unseren “Tauchschen” feiern, dann spielen Kinder nicht mehr mit Waldteufeln und ihr Name ist völlig unbekannt. Aber interessant wäre es doch, wenn bei Bastelarbeiten in der Grundschule oder Hort, Kinder sich am Bau von Waldteufeln versuchen würden.



Zum Umgang mit der Bezeichnung Tauchscher

Deutsche Sprache schwere Sprache diese Aussage scheint zu stimmen, was sich durch den falschen Umgang mit dem Namen des Tauchaer Stadtfestes belegen lässt. Seit Wiederbelebung dieses Festes treiben fehlerhafte Formen zahlreiche Blüten, zuletzt festgestellt im Video vom Tauchschen 2003 und in einem Zeitungsartikel zur Weichenstellung für den Tauchschen 2004. Deshalb hier der Versuch einer Richtigstellung. Die Bezeichnung „der Tauchsche“ geht zurück auf die Wendung – der “Tauchsche Pflaumen-Markt”, die im Volksmund verkürzt gebraucht wurde und wird. Damit wird der “Tauchsche” zu einem Substantiv und muss in korrekter Form in die im Deutschen üblichen vier Fälle gebracht werden: der Tauchsche, des Tauchschen, dem Tauchschen, den Tauchschen.
Also ergeben sich zum Beispiel Verbindungen wie: der Tauchsche wird gefeiert, die Durchführung des Tauchschen, eine Spezialität des Tauchschen, wir wünschen dem Tauchschen, wir feiern den Tauchschen. Treten Präpositionen hinzu. sind folgende Formulierungen richtig: während des Tauchschen, anlässlich des Tauchschen, beim Tauchschen, mit dem Tauchschen, zum lauchsehen, für den Tauchschen, (denken) an den Tauchschen.

Fazit: Ausschneiden, hinter den Spiegel stecken und gutes Gelingen für das Tauchscher – pardon – natürlich für den Tauchschen 2004.

(Quelle Leserbrief von Antje Garn, Taucha, “Delitzsch-Eilenburger Kreiszeitung” vom 06.11.2003)