Blues­rock-­Le­gen­de “ZENIT” feiert beein­drucken­des Come­back zur Tau­chaer Rock­nacht

16. Juli 2017 | Von | Kategorie: Kultur, News

Zur 16. Tauchaer Rocknacht am Samstag Abend feierte die Bluesrock-Legende ZENIT ein grandioses Comeback. “Uns fehlt nichts, uns plagt nur die Zeit” sagte Big Joe Stolle zur Begrüßung, der 1980 zur Band kam und bis zur Auflösung direkt nach der Wende wesentlich das Profil der Band prägte. Er holte auch den in Taucha unvergessenen Hans “Erbse” Moser († 2006) und Bernd Kleinow, einen begnadeten Bluesharp-Spieler mit ins Boot. Kleinow war auch am vergangenen Samstag auf dem Tauchaer Schlosshof als Gast mit seiner Mundharmonika dabei. Als sie mit “Dr. Blues” aus ihrer gleichnamigen Amiga-LP von 1985 loslegten, sprang der Funke auf das Publikum im wiederum gut besuchten Schlosshof sofort über, als hätte es die über 25 Jahre Pause nicht gegeben. Einfach genial, welche Töne Big Joe Stolle aus seiner Gitarre und seiner Stimme zauberte und Bernd Kleinow aus seiner Mundharmonika. Für Stolle schließt sich damit ein Kreis, denn er war auch zur 1. Rocknacht mit von der Partie.

Das Comeback von ZENIT war auf jeden Fall der Höhepunkt der 2016er Rocknacht, doch auch die anderen Bands “BoBerry”, “Landgraf” und nicht zuletzt “Four Roses” sowie Frank Metz “Tonelli” als Moderator, der vor kurzem auf einen runden Geburtstag seiner gleichnamigen Leipziger Musikkneipe zurückblicken konnte, trugen wesentlich zu einer rundum gelungenen Veranstaltung bei. Gleich zu Beginn heizte “BoBerry” mit alten Rock ‘n’  Roll Songs im frischen Gewand wie “Shakin’ all over” kräftig ein. Der ungewöhnliche Bandname soll an die Rock ‘n’ Roll Pioniere Chuck Berry und Bo Diddley erinnern, wie Sänger Christian “Sorje” Sorge das Online-Magazin aufklärte. Nach den harten Rock ‘n’ Roll Rhythmen folgten ruhigere Klänge von Landgraf, der Band um den Leipziger Gitarristen, Songwriter und Sänger Enrico Landgraf.  Landgraf hatte den Mut auch auf anspruchsvolle deutsche Texte zu setzen, die aber auch in Erwartung des anschließenden ZENIT-Comebacks etwas untergingen.
Nach dem viel umjubelten ZENIT-Comeback, die nach über 1 Stunde Spielzeit und doch ohne Zugabe die Bühne verließen, hatten es die Lokal-Matadoren “Four Roses” schwer, das Publikum zurück zu gewinnen. Doch den Mannen um Rocknacht-Organisator Ingo Paul ist das in beeindruckender Manier gelungen. Mit Stolz verkündeten sie gleich zu Beginn, dass sie demnächst am 9. September beim Motoradtreffen in Klebra, Emmenrausch mit Uriah Heep und Nazareth gemeinsam auf der Bühne stehen. Für die Leipziger Cover Band gewiß ein weiterer Höhepunkt in ihrer nunmehr 16-jährigen Karriere. Doch nach Uriah Heep und Nazareth Klassikern wechselten sie das Metier. In Hinblick auf die derzeitige angespannte politische Situation forderte Ingo Paul das Publikum auf: “Lebt Euer Leben und zwar jede Stunde”. Es folgte natürlich der Karat-Hit “Jede Stunde” als Auftakt zu einer kleinen Zeitreise in den Ostrock, wo sie Citys “Am Fenster” und Cäsars “Apfeltraum” zu einem beeindruckenden Set verschmolzen. Ein schöner Schlusspunkt unter eine auch vom Wetter her “richtig gediegene und gemütliche Veranstaltung”, wie es Hans-Jörg Moldenhauer, stellvertretender Schlossvereins-Vorsitzender ausdrückte.

Dem Schlossverein galt auch Ingo Pauls ausdrücklicher Dank für die gewährte tatkräftige Unterstützung genauso wie dem Gastronomie- und Veranstaltungsmanagement “Kadar Events”, die nicht nur für den guten Ton sorgten. Auch zahlreiche Tauchaer und Leipziger Firmen gilt der Dank der Organisatoren für das Sponsoring der Rocknächte. Freuen wir uns schon auf eine Neuauflage der Rocknacht im nächsten Jahr.
Text: Matthias Kudra, Fotos: Matthias Kudra und Hans-Jörg Moldenhauer

 

 

 

 

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