Zimt und Koriander und der Weg zurück ins Leben

8. September 2019 | Von | Kategorie: Kultur, News

Es war eine sehr emotionale Vernissage zur Eröffnung der Ausstellung “Zimt und Koriander” mit Werken von Rüdiger Bartels am Sonntag Nachmittag auf dem Rittergutsschloss. Erinnerungen wurden wach, denn auf den Tag genau am 8. September 2012 fand die letzte grandiose Vernissage “Maskenball” mit den Malereien von Bartels statt, als Don Quichotte hoch zu Ross auf den Schlossberg ritt und Balletttänzer aus Flensburg mit einem pantominischen Tanz die Besucher verzückten.

Dazwischen liegen für Bartels die Jahre der Krankheit, wo er sich nach einem Schlaganfall zurück ins Leben kämpfen musste. Das ist ihm gelungen, weil er immer seine Frau Claudia an seiner Seite hatte, aber auch weil das Talent zum Malen ihm nie abhanden gekommen ist. Wie brachte es doch Schlossvereinsvorsitzender Jürgen Ullrich in seiner Laudatio auf den Punkt: “Gemalt hat er immer, auch, aber nicht allein als Therapie”. Dabei hat er sich künstlerisch gewandelt, aus seinen Traumbildern, die man nur schwer enträtseln konnte, sind inzwischen sehr reale, lebendige Bilder geworden. “Dahinter steckt eine Seele und er sieht mehr als Foto ausmachen kann”, lobte Claudia Bartels die Werke ihres Mannes. Dabei war er noch gar nicht dort, z.B. an der Klagemauer in Jerusalem, die er künstlerisch portraitiert hat. Sein Wunsch war es schon immer, einmal nach Indien oder Jerusalem zu reisen. Geblieben ist die Sehnsucht, die Bilder sind der Audruck dafür. Ja und Zimt und Koriander stehen für die Gewürze, die Gerüche aus dieser Gegend. Ein wenig von diesem Duft wehte auch während der Vernissage. “Die Leute sollen einfach meine Bilder genießen, ja vielleicht auch den orientalischen Duft der Werke verspüren” sagte Rüdiger Bartels auf den Titel der Ausstellung angesprochen und setzte hinzu: “Das ist meine neue Welt, mein Weg”. Hoffen wir, dass er diesen Weg an der Seite seiner Frau, Freunde und Kunstliebhaber, die wieder zu Scharen auf das Schloss gekommen sind, noch lange weiter gehen kann.

Eindrucksvoll umrahmte Michael Leicht auf einer indischen Sitar musikalisch die Vernissage. Da wehte ein Hauch vom letzten Ancient Trance Festival auf dem Schloss. Die Ausstellung “Zimt und Koriander” ist noch bis zum 15. Oktober jeden Samstag und Sonntag oder an Feiertagen von 14 bis 16 Uhr zu besichtigen. Ein Besuch lohnt sich, tauchen sie ein in diese neue orientalische Welt des Rüdiger Bartels. Nehmen sie ihn wahr, den Duft von Zimt und Koriander, wenn Jerusalem Indien trifft.

Text: Matthias Kudra, Fotos: Matthias Kudra und Hans-Jörg Moldenhauer

 

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