Zeit, Du bist da wie wunderbar – Literaturgala ehrte Preisträger des 11. Literaturwettbewerbes

28. April 2014 | Von | Kategorie: Kultur, News

Am vergangenem Sonntag Nachmittag ist der 11. Literaturwetbewerb der Stadt Taucha, gemeinsam veranstaltet vom Kunst- und Kulturverein und der Stadtverwaltung Taucha, mit einer festlichen Gala zu Ende gegangen. Insgesamt 205 Autoren haben sich unter dem Motto “1,2,3 im Sauseschritt, läuft die Zeitwir laufen mit” an das Thema Zeit herangewagt. Passend dazu stimmte die Gruppe “Crazy Power”, die die Literaturgala musikalisch umrahmte, die Besucher in der gut gefüllten Grundschule am Park mit dem Pearl-Titel “Zeit, die nie vergeht” auf das Thema ein.

Nach Einschätzung der Juroren wurde quer durch alle Wettbewerbswerke überwiegend das schnelle Vergehen der Zeit beklagt. Im Gegensatz dazu widmet Rainer G.G. Gellermann sein Siegergedicht in der Kategorie Gedicht Erwachsene dem John-Cage-Projekt in Halberstadt, wo seit dem 5. September 2001 das langsamste Musikstück der Welt aufgeführt wird und das noch weitere 629 Jahre lang. Der 60-jährige Physiker hat erst vor 2 Jahren mit dem Schreiben angefangen mehr als Verärgerung über Entwicklungen auf seinem Fachgebiet dem Strahlenschutz, wie der Schwülpener erzählte. Während Erwachsene nach Einschätzung von Frau Vormbaum, eine der insgesamt 7 Juroren des Wettbewerbes, ein gespaltenes Verhältnis zur Zeit hätten, zeichnen Kinder ein ganz anderes Bild von der Zeit als Begleiterin und Geschenk. Wie heißt es doch im Gedicht “Die Zeit” von Annabelle Kahmann: “Zeit, Du bist da wie wunderbar”. Damit gewann die 17-jährige Wuppertalerin den Jugendnachwuchspreis.  Die 10-jährige Felicia Cuiper beklagt in ihrem Gedicht “Das Telefongespräch”, dass in Zeiten von SMS und Chat Freunde und Familie nicht mehr so wichtig genommen werden. Die Tauchaerin gewann damit den Kindernachwuchspreis. Erfreulicherweise haben sich dieses Jahr nach den Worten von KuKuTa-Vorsitzenden Hans-Jürgen Rüstau wieder mehr Kinder- und Jugendliche beteiligt. Die Veränderung des Modus, den Wettbewerb über die Wintermonate laufen zu lassen, hat sich also nicht nur in der Anzahl der eingereichten Arbeiten nieder geschlagen.

Eine interessante, nachdenkenswerte Geschichte hatte sich Werner Pollandt ausgedacht. Der Leipziger hat sich in seiner Geschichte “Geh erst mal duschen!”, mit der er den Literaturpreis in der Kategorie Kurzgeschichte – Erwachsene gewann, die Zeit als weibliches Wesen erdacht, mit der man sich beim Joggen unterhalten kann. Leider konnte er wie auch Annabelle Kahmann den Literaturpreis nicht persönlich in Empfang nehmen. Dabei brauchten sie gar nicht so weit anzureisen, wie Claudia Wenzel-Döring die extra wegen der Gala aus dem 650 km entfernten Kißlegg bei Lindau angereist ist. Über das Internet wurde sie auf den Wettbewerb aufmerksam und hatte sich mit einem Gedicht beteiligt.

Die Stadt Taucha, u.a. vertreten durch den stellv. Bürgermeister Thomas Kreyßig, nahm die Gala zum Anlass, um die Initiatoren und Motoren des Literaturwettbewerbes Hans-Jürgen Rüstau und Tobias Meier zu ehren. Nach den Worten von Hans-Jüregn Rüstau wird es den Wettbewerb auch nach der Auflösung des KukuTa weiter geben. Im Herbst soll das das Thema des Literaturwettbewerbes 2015 bekannt gegeben werden.
Bericht IVT. Text: Matthias Kudra, Fotos: Joachim Chüo

 

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