Worte wie Bilder aus einer längst vergangenen Zeit – Manuel Schmid im Kulturcafe
8. Oktober 2016 | Von kudra | Kategorie: Kultur, News“Worte sind wie Bilder” heißt es in einem Song von Manuel Schmids aktuellem Album “Seelenparadies”, das der Stern Meissen Sänger am Freitag Abend im Kuturcafe vorstellte, gemixt mit Rockperlen aus einer längst vergangenen Zeit. Da erklangen am Jahrestag der Republik, die diese Lieder hervorgebracht und nun schon 27 Jahre nicht mehr existiert unvergessene Stücke wie “Schwanenkönig” und “Albatros” von Karat oder Elektras “Sixtinische Madonna” und “Am Abend mancher Tage” sowie “Nach Süden” und “Am Abend mancher Tage” von LIFT. Stücke, denen Schmid mit seiner einfühlsamen Stimme eine besonders warme Note verlieh. Immer wieder fiel dabei der Name Kurt Demmler († 2009), dem DDR-Rockpoeten, der Schmid seine letzten Texte vermacht hat, wie z.B. “Spiegelbild” auf seiner CD “Seelenparadies”. Manuel Schmid, der nicht nur als Sänger sondern auch als Keyboarder überzeugte, wurde am Schlagzeug begleitet von Ekkehard Dreßler. Beide kennen sich schon lange und ihre Zusammenarbeit begann schon vor Schmids Einstieg bei der Stern Combo Meissen 2012. Übrigens war Dreßlers Vater der 1. Klavierlehrer von Franz Bartzsch, der vorallem durch seine Zusammenarbeit mit Veronika Fischer, die ja auch schon ihre Visitenkarte im Kulturcafe abgegeben hat, und seine eigene Band 4 PS unvergessen ist. Bewusst hat Schmid bei den “Lieder aus einer längst vergangenen Zeit” – wie er sie bezeichnete – auf die großen Stern Meissen Hits wie “Kampf um den Südpol” verzichtet. “Das Soloprogramm muß schon anders sein” sagte er dazu, um nach über zwei Stunden doch noch das “Herz” aus der Pop-Ära der Band in den 80er Jahren als Zugabe auszupacken. Das Konzert wurde übrigens von Sachsens ältester Privatbrauerei “Meissner Schwerter” präsentiert.
Mit Manuel Schmid sind auch Torsten Mannsfeld (Wittenberg) und Ralf Ebenhöh (Altenburg) vom Freundeskreis Stern Combo Meißen mit nach Taucha gekommen, auch Andreas Hähle, der drei Texte für die CD “Seelenparadies” beisteuerte saß im Publikum. Alle lobten die frische Mischung bei Schmids Programm. Ausdrücklich begrüßen Mannfeld und Ebenhöh das neue Konzept der Stern Combo, die Musik auf eine jüngere Generation zu übertragen. “Der Manuel passt mit seiner Stimme und seiner peppigen Art wunderbar dazu und er bringt neuen Schwung in die Band” faßten sie ihre Eindrücke zusammen. Bei der Stern Combo ersetzt Manuel Schmid heute gleich zwei Musiker: Sänger Reinhard Fißler († 2016) und Keyboarder Thomas Kurzhals († 2014). Apropos Fißler. Die Zusammenarbeit von Manuel Schmidt mit Andreas Hähle kam über ihn zu Stande, als Hähle Benefizkonzerte für den schwer an ALS erkrankten Sänger moderierte. Als Texter machte Hähle schon zu DDR-Zeiten auf sich aufmerksam, als er für die Schülerband SCHULROCK (später P16) den Hit “Bubi” schrieb und später auch für Ines Paulke (“Himmelblau”) und die Gruppe Babylon arbeitete. So schließt sich wieder der Kreis zu den “Liedern aus einer längst vergangenen Zeit”. Manuel Schmid trägt nun mit seinen Konzerten dazu bei, dass diese Lieder nicht in Vergessenheit geraten und auf die jüngere Generation übertragen werden. Ja und vielleicht schaut er bei seiner Tour mal wieder im Kulturcafe vorbei.
Nächsten Freitag (14.10.) gibt es übrigens ein Zugabe, wenn Thomas Natschinski (“Mokka-Milch-Eisbar”) mit Christine Dähn zu einer Konzertlesung ins cafe esprit kommt.
Bericht HVT: Text: Matthias Kudra, Fotos Roland Deckert (4) und Matthias Kudra