Volkstrauertag stand unter dem Eindruck der Attentate in Paris
15. November 2015 | Von Reinhard Rädler | Kategorie: Aktuelles, Kirche, KulturSeit Jahren erinnern die Tauchaer am Volkstrauertag an der Gedenkstätte in der Nähe der Kriegsgräber an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen. In diesem Jahr standen die Ansprachen von Bürgermeister Tobias Meier und auch die vo Pfarrer der evangelischen Kirchgemeinde St. Moritz, Christian Gottfried Edelmann, allerdings noch unter dem Eindruck der aktuellen Ereignisse vom 13. November in Paris.
Bürgermeister Meier wertete die Terroranschläge als einen Angriff auf die Menschlichkeit, die Demokratie und auf die Freiheit in ganz Europa, die ihn mit „Traurigkeit und Ohnmacht“ erfülle. Der Grundgedanke des Volkstrauertages als Tag der Erinnerung, Versöhnung und auch der Mahnung hätte leider eine aktuelle Bedeutung gefunden. Es sei ihm wichtig, in Gedanken bei den französischen Freunden in Tauchas Partnerstädten Chadrac und Espaly zu sein. Es komme darauf an, gerade jetzt in Europa eng zusammen zu stehen. „Man muss immer wieder daran erinnern, wie wichtig und wertvoll Frieden ist, aber der kommt nicht von allein“, so das Stadtoberhaupt. Mit Blick auf die aktuelle Flüchtlingssituation erinnerte Meier daran, dass auch nach Taucha viele Menschen gekommen sind und kommen werden, die viel auf sich genommen haben und nun hier Schutz suchen. Denen müsse man ein sicheres und gewaltfreies Leben bieten.
Angesichts der aktuellen Ereignisse in Paris fragte Pfarrer Edelmann: „Wie können Menschen so etwas tun? Was haben wir dagegen getan, dass so etwas nicht geschieht“. Es sei nicht nur eine Frage des Glaubens an Gott, dass man für sich dazu Rechenschaft für sein Tun oder Unterlassen ablegen müsse.
Schüler aus dem Leistungskurs Geschichte 11 des Geschwister-Scholl-Gymnasiums sprachen mit einer Kerze in der Hand Worte des Gedenkens und Erinnerns an die Opfer. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von den Bläsern des Posaunenchores der Kirchgemeinde.
Mit einer Kranzniederlegung und stillem Gedenken am Gedenkstein für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft durch den Bürgermeister, den Mitgliedern der Stadtratsfraktionen und der dort vertretenen Parteien sowie von Schülern des Gymnasiums fand die Veranstaltung ihren emotionalen Abschluss.
Bericht IVT. Text und Fotos: Reinhard Rädler