Tauchaer und Merkwitzer Feuerwehr steht ihren Mann

9. Februar 2015 | Von Reinhard Rädler | Kategorie: News, Stadtentwicklung

Auf die Tauchaer Feuerwehr ist Verlass! Das ist das Fazit aus der Jahreshauptversammlung des Jahres 2015. 107 Einsätze hatte die FFW Taucha zu bewältigen, im Schnitt aller 3,5 Tage, zählte Ortswehrleiter Cliff Winkler auf. Die größte Herausforderung für die 44 Tauchaer und 13 Merkwitzer aktiven Kräfte sei der Einsatz am 25. April in der Gartenanlage West in der Portitzer Straße gewesen. Was sich zuerst als Laubenbrand zeigte, weitete sich nach dem Fund von Chemikalien zu einem Gefahrgut-Einsatz in bisher nicht dagewesener Größenordnung aus. Größere Einsätze gab es am 25. Mai bei einem Transporterbrand, am 12. Juni im neuen Wohngebiet „Am Park“, als 1000 Liter Tankinhalt aus einem LKW ausgelaufen waren, am 8. Juli beim Starkregen und am 2. August bei einem Strohballenbrand in Pönitz. 13 Mal musste Hilfe bei Türöffnungen geleistet werden. Die Einsätze konnten ohne Zwischenfälle beendet werden, Mehr Sorgen würden den Kameraden die Hilfeleistungen für die privaten Rettungsdienste bereiten, von dem sie „nur“ als Tragehilfen für den Transport von hilfebedürftigen Personen angefordert werden, weil die eingesetzten Sanitäter mit dem Gewicht der Patienten oder engen Transportwegen körperlich oder zahlenmäßig überfordert waren. Das mache allein zwölf Prozent der Einsätze aus.
Man müsse unbedingt mehr für die Nachwuchsgewinnung tun, mahnte der Ortswehrleiter an, obwohl die Jugendfeuerwehr mit 29 Mitgliedern gut aufgestellt ist. Nicht selten werde deshalb der Nachwuchs schon bei Übungen mit einbezogen, um die Handlungsabläufe bei Einsätzen kennenzulernen, aber auch, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. Man setze damit eine gute Tradition fort, denn schon 1896 gab es in Taucha eine Jugendfeuerwehr, wie die Chronisten der Ehren- und Altersabteilung herausgefunden hatten.
Es sei schade, so Winkler weiter, dass bei allem gemeinsamen Engagement bei Einsätzen und bei der Ausbildung, die kameradschaftlichen Zusammenkünfte nicht bei allen Kameraden auf Interesse stoßen, denn auch das schweißt zusammen.
Auch die Merkwitzer Kameraden stehen ihren Mann. Bei 12 Einsätzen – vier Brände und acht Mal technische Hilfe – waren die 13 aktiven Einsatzkräfte erfolgreich im Einsatz. Bei den Dorffesten arbeiten sie bei der Vorbereitung und Durchführung der IG Merkwitz eng zusammen und sorgen so mit für die Höhepunkte im Dorfleben.
Die Ordnungsdezernentin des Landkreises Nordsachsen, Angelika Stoye, und Tauchas Bürgermeister Dr. Holger Schirmbeck zollten den Tauchaer und Merkwitzer Feuerwehrmännern und -frauen für ihre Einsatzbereitschaft höchste Anerkennung. Sie sehen die eingesetzten Fördermittel des Freistaates und die Mittel aus dem Haushalt der Stadt gut eingesetzt. Der Bürgermeister dankte den Kameraden für ihre Einsatzbereitschaft und ihren Familien für das Verständnis für die vielen Einsatz- und Ausbildungsstunden ihrer Familienmitglieder. Auch die Unterstützung durch die Arbeitgeber der Kameraden bei den Freistellungen sei zu würdigen.
Materiell-technisch ist die Tauchaer Wehr gut aufgestellt. Kürzlich konnten den Einsatzkräften 20 Feuerwehrschutzhelme der neuesten Generation im Werte von 5500 Euro übergeben werden. Weitere sollen folgen. Nachdem 2013 schon 18 neue Schutzanzüge beschafft werden konnten, kamen nun nochmals 18 weitere für insgesamt rund 14.000 Euro, davon 50% Fördermittel, hinzu. Der Tragekomfort gegenüber den alten Anzügen sei enorm, informierte Vize-Wehrleiter Marko Rockstroh.
Im Jahr 2017 soll ein neues Löschfahrzeug angeschafft werden, da das alte technisch verschlissen ist. In nächster Zeit wird dazu der Stadtrat über eine haushaltsrechtliche Verpflichtungsermächtigung entscheiden, um fristgemäß in die öffentliche Ausschreibung gehen zu können.
Zum Abschluss der Jahresversammlung gab es für einige Kameraden Ehrungen und Auszeichnungen. Als neuer Sicherheitsbeauftragter wurde Kamerad Piere Brumme bestellt, nachdem sein Vorgänger, Lars Neuber, auf persönlichen Wunsch ausgeschieden ist.
Bericht IVT. Text und Fotos: Reinhard Rädler