Tauchaer ge­den­ken der Opfer des Fa­schis­mus

27. Januar 2018 | Von | Kategorie: News

 

Rund 50 Tauchaer hatten sich am Ehrenmal am kleinen Schöppenteich zu einer Gedenkveranstaltung anlässlich des bundesweiten Gedenktages für die Opfer des Faschismus versammelt, der seit 1996 als offizieller Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus in Deutschland eingeführt wurde.
Vertreter der Stadt, Stadträte der im Stadtrat vertretenen Parteien, des Jugendparlamentes sowie Schüler des Gymnasiums und der Oberschule gedachten hier den Opfern des Nationalsozialismus.
odf2018_DSC_0654jpgEs sei wichtig, betonte der Stellvertretende Bürgermeister Thomas Kreyßig (SPD) in seiner Gedenkrede, die Erinnerungen an dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte wachzuhalten. Es gelte der Opfer, aber auch der vielen Schicksale, die dahinter stehen, zu gedenken. Auch die künftige Generationen solle sich dieses im Bewusstsein behalten, sich aktiv damit auseinanderzusetzen und rechtes Gedankengut nicht zuzulassen. Es werden in der realen Gegenwart leider immer wieder Stimmen laut, die dieses nicht nur falsch darstellen oder verleugnen sondern auch offen dieses Wahnvorstellungen propagieren. Hier sei der Staat stärker gefordert, dagegen vorzugehen.
Kreyßig erinnerte auch an die Schicksale der 5000 Zwangsarbeiter, die in Taucha unter menschenunwürdigen Bedingungen für die Rüstungsindustrie arbeiten mussten. “Wir sind für diese Taten nicht verantwortlich, aber dafür, dass wir nicht alles tun, damit so etwas nie wieder passiert”, mahnte der Redner.
Angesichts dieser Worte ist es um so lobenswerter, dass Mitglieder des Jugendparlamentes zwei Tage vor der Gedenkveranstaltung Schmierereien an der Gedenkstätte und an den Erinnerungs-Stelen beseitigten. “Wir wollen damit ein Zeichen setzen, dass die Tauchaer Jugend dieses sinnnlose Beschmieren nicht toleriert”, sagte Tom Richter, der Sprecher des Jugendparlamentes.

odf2018_DSC_0663Die Pfarrer der evangelischen und katholischen Kirchgemeinde, Stefan Zieglschmid und Wolfgang Ruhnau sowie der Gemeindevorsteher der Neuapostolischen Kirche Taucha, Eckhard Nadolny, sprachen ein ökumenisches Gebet für die Opfer des Holocaust.
Unter den Klängen vom Posaunenchor Musica St.Moritz Taucha legten die Teilnehmer, Kränze und Blumengebinde nieder und gedachten in einer Schweigeminute der Opfer des faschistischen Regimes.
Text und Fotos: Reinhard Rädler

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