Tauchaer Erklärung richtet sich gegen eine Südvariante der B87n
17. Februar 2013 | Von Reinhard Rädler | Kategorie: News, StadtentwicklungEiner der wichtigsten Beschlüsse des Stadtrates am 14. Februar war in seiner ersten Sitzung des Jahres 2013 die “Tauchaer Erklärung zur B 87n – Für eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur zwischen Leipzig und Torgau. Für den Schutz von Lebensraum, Parthenaue und Endmoränenlandschaft”. Als im November der Leiter der Abteilung Planung und Straßenbau im Landesamt für Straßenbau und Verkehr bei einer Podiumsdiskussion des CDU-Stadtverbandes die Südvariante favorisierte, regte sich bei Stadträten und Bürgerinitiativen Protest und es entstanden gemeinsamen Formulierungen für die wesentlichsten Prämissen der Erklärung. Es geht den Initiatoren dabei nicht um den Wegfall der B87n sondern um eine Streckenführung, die den o.a. Inhalt der Willensbekundung bestimmen. In der Diskussion legten die Fraktionen großen Wert auf die Feststellung, dass die dort aufgelisteten Schwerpunkte in ihrer textlichen Reihenfolge keine Wertung darstellen. Die “Tauchaer Erklärung” soll im März-Stadtanzeiger veröffentlicht werden. Das Rathaus will Möglichkeiten schaffen, dass möglichst viele Tauchaer Bürger mit ihrer Unterschrift ihr gemeinsames Interesse den dort festgeschriebenen Schwerpunkten bekunden können. Letztendlich soll die Willenserklärung dem Sächsischen Staatsministerium übergeben werden. Dem TOP “Abwägungsbeschluss zum Bebauungsplan Nr. 41 – Allgemeines Wohngebiet an der Wurzner Straße” gingen im Vorfeld viele Diskussionen und Meinungen voraus, bevor die Vorlage den Technischen- und den Verwaltungsausschuss passiert hatte.
Barbara Stein, Fachbereichsleiterin Bauwesen, erläuterte die im Rahmen der Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung eingegangenen Hinweise, Anregungen und Bedenken, in deren Ergebnis festzustellen ist, dass das Bauvorhaben den gesetzlichen und sonstigen Regeln entspricht. 16 Träger öffentlicher Belange, vier Nachbargemeinden, zwei Verbände und drei Bürger hatten ihre Stellungnahmen abgegeben. Dass der Grünen-Stadtrat Roland Gasch noch einmal seine schon in der LVZ geäußerten Bedenken zu den Parkplätzen auf der Festwiese vorbrachte, kritisierte Bürgermeister Holger Schirmbeck (SPD), da während der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplanes genügend Zeit gewesen wäre, Einwände vorzubringen. Er verwies auf diesbezüglich erstellte Gutachten sowie auf die im Stadtgebiet vorhandenen Parkflächen, wobei er hier die Parkplätze an den Wyn-Passagen und am Sport- und Freizeitzentrum Kriekauer Straße als mögliche Ausweichparkplätze aufführte. Die Waldumwandlung, die auf knapp 20 Prozent der Fläche des geplanten Eigenheimstandortes erfolgen soll, wurde am 12. Februar bei einer Informationsveranstaltung zum Thema Stadtgrün ausführlich vorgestellt.
Dort hatte Sabine Schlenkermann vom Büro für Landschaftsplanung informiert, dass eine Ausgleichpflanzung für den Baumbestand wie von der dafür zuständigen Unteren Forstbehörde Nordsachsen festgelegt, zu 0,7ha in Großbothen und zu 0,35ha an einer Siloanlage am Treesenweg in Sehlis erfolgen wird. Direkt in Taucha gäbe es Flächen diesen Ausmaßes und von den Voraussetzungen her derzeit nicht, Mit einer Gegenstimme wurde der Abwägungsbeschluss im Stadtrat bestätigt, so dass am Montag mit der Fällung der Bäume auf dem Areal des Eigenheimstandortes begonnen werden kann, die bis zum 28. Februar abgeschlossen sein muss, denn dann endet die gesetzliche Frist für den Rückschnitt oder die Beseitigung von Bäumen, Hecken und Gebüschen.
Bericht IVT. Text und Foto: Reinhard Rädler