Taucha wird Teil des Lutherweges
15. September 2014 | Von Reinhard Rädler | Kategorie: Kultur, NewsZum Tag des offenen Denkmals kamen am 14. September etwa 100 Besucher auf das Rittergutsschloss.
Die Gäste konnten bei einem Rundgang das 1. Deutsche Rittergutsmuseum, den historischen Weinkeller; in der Kulturscheune die “Kaisergalerie” kennenlernen.
Einer der Höhepunkte des Tages war die Enthüllung des „Lutherwegs-Emblems“ am Schlosstor. Den Lutherweg gibt es in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern – ein Gemeinschaftsprojekt von Kirchen und Kommunen, begleitet von regionalen Touristikverbänden in Hinblick auf das Reformationsjubiläum 2017.
Bei der Auswahl der Wegstrecke spielte auch der Bezug auf den Lebensweg der Familie Luther eine Rolle, war also auch mit der Ehefrau Luthers, Katharina von Bora, eng verbunden. Und deren Mutter soll oder könnte nach Recherchen des Fördervereins zur Geschichte des Rittergutsschlosses am 17. Mai 1480 auf dem Rittergut(?) in Taucha geboren sein. Andere Quellen belegen aber auch, dass die Mutter Anna von Bora als eine Geborene von Haugwitz aus der verwandtschaftlichen Linie eines der Besitzer des Rittergutsschlossen stammt. Das Präsidium des Lutherkomitees in Wittenberg erkannte trotzdem die Begründung der Abstammung der Anna von Bora als ausreichend und historisch belegbar an und stimmte dem Führen des grünen “L” für die Kennzeichnung des Lutherweges zu. So prangt nun am Schlosstor das grüne „L“ Der Weg zwischen Schloss und Kirche, soll damit quasi das Tauchaer Teilstück des Lutherweges sein.
Ein weiterer Höhepunkt war die Präsentation einer Broschüre über „Denkmale, Erinnerungs- und Gedenkstätten der Stadt Taucha in Vergangenheit und Gegenwart“.
Zusammenarbeit mit dem Förderverein Schloss Taucha haben 16 junge Forscher in Taucha und seinen Ortsteilen insgesamt 27 Stätten der Erinnerung aufgesucht, ihre geschichtlichen Zusammenhänge erforscht, fotografiert und die Ergebnisse dokumentiert. 15 Objekte davon sind im aktuellen Heft zu finden. Ein zweiter Teil mit den restlichen zwölf, vor allem aus den Ortsteilen sowie auch Denkmale, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr existieren, soll im Jahr 2015 folgen.
Die Broschüren, die mit Unterstützung von enviaM entstanden, sind im Bürgerbüro, in der Buchhandlung Leselaune in der Oberschule sowie beim Schlossverein erhältlich.
Nachdem die historischen Mühlsteine der Steinwegsmühle am Haus 6 ihren Platz gefunden haben, wurde dazu nun auch eine Informationstafel enthüllt.
Bericht IVT. Text und Fotos: Reinhard Rädler