Taucha gedenkt den Opfer des Nationalsozialismus
27. Januar 2017 | Von kudra | Kategorie: News, StadtentwicklungDie Stadt Taucha vertreten durch den Stv. Bürgermeister Thomas Kreyßig, Stadträte aus allen Fraktionen, Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Vertreter der evangelischen. St. Moritz-Kirche mit Pfarrer Edelmann und dem Posaunerchor, der katholischen Kirche mit Pfarrer Ruhnau, der neuapostolischen Kirche mit dem Evangelisten Herrn Nadolny, Schüler und Lehrkräfte aus dem Geschwister-Scholl-Gymnasium und der Oberschule Taucha, Vertreter von Vereinen sowie Bürger aus Taucha und Leipzig waren zahlreich zur Gedenkfeier am kleinen Schöppenteich am 27.01.2017 15 Uhr bei sonnigen Winterwetter gekommen. Genau an diesem Tag wurde vor 72 Jahren durch Soldaten der Roten Armee das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit. Dieser Tag wurde 2005 durch die Vereinten Nationen zum Internationalen Holocaustgedenktag ausgerufen. Dieser Ort sei allezeit ein Aufschrei der Verzweiflung und Mahnung an die Menschheit. Hier ermordeten die Nazis über anderthalb Millionen Männer, Frauen und Kinder. Die meisten waren Juden aus verschiedenen Ländern Europas. Aber sich den bedrückendsten Wahrheiten unserer Geschichte zu stellen, ist unverzichtbar.
Auch in Taucha waren in 24 KZ-Außenlagern über 5000 Gefangene und Zwangsarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt, die hauptsächlich in der Rüstungsindustrie (Mimo, Hasag, Erlawerke) und in der Landwirtschaft arbeiten mussten (siehe blau-silberne Gedenktafel). Unter den Gefangenen waren auch eine Vielzahl von Todesopfern aus 9 Nationen zu beklagen.
In seiner emotionalen Ansprache hat Thomas Kreyßig nicht nur sehr ausführlich auf die geschichtlichen Fakten des Holocaust und die Bedeutung dieses internationalen Gedenktages, sondern auch auf aktuelle Entwicklungen in Deutschland hingewiesen.
So sagte er unter anderem: „Den Scharfmachern in der AFD um Höcke, dem Richter Maier uva. sagen wir: unser Erinnern und Gedenken ist kein Schuldkult, es ist unsere immer währende Erinnerungskultur da wird es keine erinnerungspolitische Kehrtwende geben. Das Holocaust-Mahnmal ist kein Denkmal der Schande. Es ist ein Mahnmal für die unter der Herrschaft Hitlers und der Nazis im Holocaust ermordeten Juden und eine Verbeugung vor den Opfern. Deshalb gedenken wir auch in Zukunft der Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen.“
In seiner Ansprache freute sich Thomas Kreyßig auch über die starke Teilnahme von Jugendlichen auch unseren Schulen aus Taucha: „Unsere Jugend ist aufgerufen das Gedenken mit Leben zu erfüllen, weil die Gefahren und Gefährdungen, die durch Radikalismus. Extremismus, Menschenverachtung und nationale Selbstüberhebung entstehen, mit dem Ende des Nationalsozialismus nicht für immer beseitigt wurden.”
In einem gemeinsamen Gebet gedachten die Pfarrer Herr Edelmann und Herr Ruhnau sowie der Evangelist Herr Nadolny aus den christlichen Kirchen von Taucha, der Millionen Opfer des Holocaust. Der Posaunenchor der evangelischen Kirche umrahmte die würdige Gedenkstunde mit Musikstücken. Die anschließende Schweigeminute zu Ehren der Opfer des Holocaust beendete die Veranstaltung.
Bericht HVT: Text: Joachim Chüo (unter Verwendung des Redemanuskriptes von T. Kreyßig), Bilder Joachim Chüo