Tag der offenen Tür auf dem Flugplatz Taucha

24. Juni 2013 | Von | Kategorie: Allgemein, News, Sport


Es ist d e r Filmklassiker schlechthin, der aber selbst bei ausgefuchsten Piloten so gut wie zum Pflichtprogramm gehört: „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ aus dem Jahre 1965 mit Gert Fröbe in einer Hauptrolle.
Wenn man sich die Fluggeräte am Tag der offenen Tür am 22. Juni auf dem Segelflugplatz am Schwarzen Berg in Taucha ansah, war man schon bereit an die tollkühnen Männer zu glauben. „Aber alles halb so schlimm“, lacht Rainer Schöppe vom Aero Club Leipzig-Taucha e.V., „Oben geblieben ist noch keiner“ frotzelt er, fügt aber hinzu: „Die Sicherheitstechnik ist inzwischen so weit ausgereift, dass sich das Risiko in Grenzen hält“, was er am Beispiel eines Fallschirmsystems eines Ultraleichtflugzeuges erklärt, denn hier könne man z.B. im Falle eines Steuerungsproblems einen Fallschirm öffnen, an dem aber nicht die Flugzeuginsassen sondern das Flugzeug hängt, was gleitenderweise dann sicher zur Erde gebracht werden würde. Das wäre in Taucha noch gar nicht, ansonsten in der deutschen Fliegerszene vielleicht 2 Mal in den letzten 10 Jahren erforderlich gewesen, so Schöppe.
Stolz präsentiert er das Flugzeug vom Typ Dynamic WT9, dass es bis zu einer Geschwindigkeit von 280km/h bringt. „Wer da nicht Lust aufs Fliegen bekommt…“, schwärmt er. Mehrfach im Jahr bietet der Verein Kurse für zukünftige Piloten an.
Bestaunt wurden natürlich auch die Flugzeugveteranen vom Typ JAK 52 oder auch der Doppeldecker „DH.82 Tiger Moth“, Baujahr 1941, der aus „Fliegenden Museum“ Großenhain nach Taucha gekommen war.

Flugschülerin Sandra Schwalb schob und zog ihr Flugzeug erst mal alleine in Flugposition, bevor die 38-Jährige mit Fluglehrer Ronny Schäfer zu ihrem achten Übungsflug startete, denn an Fliegernachwuchs für seine fünf eigenen Maschinen ist der Verein nach wie vor interessiert.
Für die verschiedensten Fluggeräte gab es Schnupper- und Gästeflüge. Der 84-jährige Claus Hentschel freute sich auf einen Flug mit dem Gyrocopter, den ihn seine Familie geschenkt hatte. Da ihm die Fenster in den großen Fliegern zu klein sind, wünschte er sich mal so zu fliegen, wo er alles sehen kann. Nach einer Stunde schwärmte er von dem überwältigenden Erlebnis, bei dem er bis in 600 Metern Höhe über Leipzig, auch über seine Stadtteil Leutzsch.Auch seine ehemalige Arbeitsstätte, die Hupfeldwerke, hat er von oben entdeckt. Pilot Günter Kinnemann lachte hinterher: „Ich hab noch nie während eines Fluges so viel über Leipzig erfahren“, so begeistert muss Opa Hentschel gewesen sein.

In diesem Jahr wird im September wird der Segelflugplatz “Schwarzer Berg” in Taucha 85 Jahre. Wie jedes Jahr gab es auch diesmal ein Altfliegertreffen, an dem auch der 86-jährige Fritz Bernd aus Taucha teilnahm. Der Flugveteran war viele Jahre in Taucha mit dem Segelflugzeug gestartet.
Bericht IVT. Text und Fotos: Reinhard Rädler

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