Sinnlichkeit in Keramik und Aquarell

21. März 2017 | Von | Kategorie: Kultur, News

Mit der Kunstausstellung „Sinnlichkeit“ der Borsdorfer Malerin Brigitte Boitz und der Tauchaer Keramikerin Elke Musial eröffnete der Schlossverein am Samstag die Saison 2017 auf dem Rittergutsschloss.
Die ausgestellten Werke unterschiedlicher künstlerischer Genres haben nichts Verbindendes – das war diesmal auch nicht beabsichtigt, wie Schlossvereinsvorsitzender Jürgen Ullrich sagte. Vielmehr kam die Verbindung der Schöpferinnen über sportliche Kontakte zustande, denn Elke Musial und Sandra Boitz, die Tochter von Brigitte Boitz, sind erfolgreiche Leichtathletinnen auf den Langlaufstrecken.

In seiner Laudatio würdigte Ullrich die sportliche Laufbahn der Leichtathletin Musial auf der Langstrecke und ihr Engagement als Trainerin beim Leichtathletik-Club Taucha. Die vierfache Mutter ist Diplomingenieur für Holztechnik, Fachrichtung Möbel und Bauelemente, lebt seit 20 Jahren in Taucha und arbeitet in Stötteritz bei der Innenausbaufirma Biermann. Sie absolvierte Kunst- und Zeichenkurse, bei denen es zur ersten Begegnung mit der Keramik kam, ein Material, welches durch seine unendliche Formenvielfalt ihre Kreativität herausforderte und zugleich Hobby und Ausgleich von Beruf und Familienalltag wurde. Im Kontakt mit der Berliner Künstlerin Margot Lüpnitz lernte sie die alte japanische Raku-Technik kennen. Durch ein besonderes Brennverfahren erhält die Glasur der Figuren charakteristische Risse, die mit ihren unterschiedlichen Farbeinlagerungen der Keramik ein besonderes Aussehen verleihen. Bei ihren Exponaten, wie Figuren, Kerzenständern, Dosen oder Masken ist die künstlerische Wirkung dieser Technik eindrucksvoll zu erkennen. Jedes Stück ist ein Unikat, die Brenntechnik hinterlässt eher zufällig ihre farblichen Strukturen. 2016 konnte sie auf der Insel Usedom in Zinnowitz ihre Figuren ausstellen.

46 Bilder von Brigitte Boitz hängen in der Schloßgalerie. Farbenfroh verkörpern sie in Aquarell-, Kreide-, Bleistift oder Pastelltechnik die künstlerische Inspiration der Borsdorfer Malerin, die ihr Talent in Kursen an der Leipziger Volkshochschule, in privaten Malschulen und bei der Teilnahme an Pleinairs an der Ostsee vervollkommnet hat.
Die Laudatio hielt ihre Tochter Sandra, die den Sportinteressierten sicher durch ihre Siege und vorderen Platzierungen beim Tauchscher Stadtlauf bekannt sein dürfte. Sie kennt ihre Mutter als äußerst kreativ, die sich fast jeden Tag mit künstlerischen Ideen beschäftigt, die sich dann in ihren Bildern wiederfinden. Sie benutze die Natur in all ihren Erscheinungen als Quelle für ihr künstlerisches Schaffen. Oft bekäme Banales durch ihre Kunst eine besondere Wirkung.
Musikalisch begleitet wurde die sehr gut besuchte Vernissage durch Erich Sokolowski am Keyboard und mit Gesang von seiner Ehefrau Kathrin, die als „Duo Mathilde“ dazu extra aus Boitzenburg in der Uckermark angereist waren. Die Sängerin und Elke Musial kennen sich seit ihrer gemeinsamen Studienzeit Ende der 80er Jahre. Mit Wunschtiteln, wie “Merci” (Udo Jürgens), oder “Halleluja” (Leonard Cohen) bekam die Vernissage einen eindrucks- und stimmungsvollen wie sinnlichen Rahmen.
Die Ausstellung ist bis zum 17. April an den Wochenenden und an Feiertagen in der Zeit von 14 bis 16 Uhr oder nach Voranmeldung geöffnet. Die ausgestellten Werke können auch käuflich erworben werden. Der Eintritt ist frei.
Text und Fotos: Reinhard Rädler

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