Schillers faule Äpfel zu “Leipzig liest in Taucha”
14. März 2015 | Von kudra | Kategorie: Kultur, NewsEs war Freitag, der 13. Kein gutes Omen für Manfred Steinert, der an diesem Abend sein persönliches “Wendebuch” “Zwischen Mahlsteinen” vorstellen wollte. Aber mit “Schillers” faulen Äpfeln” sollte der Abend dennoch eine interessante Wendung nehmen.
Mit Petra Reategui hat eine bekannte Kölner Autorin, Literatur- und Fachübersetzerin sowie ehemalige Journalisten den Weg ins Kulturcafe gefunden. Schnell entwickelte zwischen ihr und dem Autor – dessen Lesung leider abgesagt werden musste – ein interessantes Gespräch. Dabei zeigte sich Reategui sehr interessiert an Steinerts Darstellung des ganz normalen Lebens in der DDR, zumal sie als Jugendliche nur ein einziges Mal zu Besuch in der damaligen “Ostzone” weilte. Steinert kurze Erzählungen, wo er aufzuzeigen suchte, wie die Menschen durch ihre Umgebung geformt werden, interessierten sie so sehr, dass sie ein Exemplar von den “Malsteinen” erworben hat.
30 Jahre hat Petra Reategui journalistisch gearbeitet. Der Wechsel zur Autorin sei ihr nach eigenen Aussagen schwer gefallen. Ähnlich wie der Leipziger Henner Kotte, haben es der geborenen Karlsruherin die selbst recherchierten Kriminalromane angetan. Ihren Krimi zum 300. Karlsruher Stadtjubiläum “Weinbrenners Schatten” stellt sie übrigens am Samstag im Literaturforum auf der Buchmesse vor. Auf ihre Eindrücke von Leipzig und Taucha angesprochen meinte sie: “Ich könnte mir gut vorstellen, wie Taucha aussehen könnte, wenn man die Gelder wie in Leipzig zur Verfügung hätte” und meinte damit die Häuser mit schmucken, kleinen Geschäften. Vor einem Jahr hat sie auf ihrer Homepage petra-reategui.de eine große Umfrage unter Autorinnen und Autoren gestartet, um mehr von Macken, Hilfsmitteln und liebgewordenen Gewohnheiten beim Schreiben zu erfahren. Das Projekt steht unter dem Motto “Schillers faule Äpfel”, weil der Dichterfürst sich angeblich von dem Geruch fauler Äpfel inspirieren ließ. Bisher haben sich über 160 Schriftsteller und Schriftstellerinnen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein, Irland, Spanien und Israel daran beteiligt. Bis zum 31. März erhofft sich die Autorin aber noch mehr Beteiligungen vorallem aus den neuen Bundesländern.
Das Online-Magazin wird über die Auswertung der Fragebogenaktion “Schillers faule Äpfel” berichten. Wer an Manfred Steinerts Buch interessiert ist, der hat auf der Buchmesse am Sonntag (15. März) von 12 bis 13 Uhr auf der Leseinsel im Autorengemeinschaftsstand Halle 5, Stand B322 die Gelegenheit dazu.
Bericht IVT. Text und Fotos: Matthias Kudra