Luthers Worte und Pop-Musik waren und sind populär
20. Oktober 2017 | Von admin | Kategorie: Kirche, Kultur, NewsAm vergangenen Sonntagabend kam es in der Dewitzer Kirche zu einer Begegnung zwischen dem großen Reformator und populärer Musik von heute.
Es war schon immer mal der Wunsch von Hobbymusiker Frank Walter aus Taucha, einmal in einer Kirche zu spielen. Gemeinsam mit dem Pfarrer der evangelischen Kirchgemeinde St. Moritz, Gottfried Edelmann, konnte angesichts des nahenden Höhepunktes des Reformationsjubiläums schnell ein gemeinsamer Nenner für den inhaltlichen Rahmen gefunden werden: „Luther trifft Pop“. „Luther war ja zu seiner Zeit, wie wir es heute nennen würden, populär. Das nahmen wir zum Anlass, im Jubiläumsjahr Texte, Thesen und Sprüche von ihm mit Pop-Musik zu verbinden, denn auch in den Texten von damals waren, nicht anders als heute, Liebe, Hass, Freud und Leid ein Thema“, erklärte der 52-Jährige.
So saßen dann zum Beginn Luther in Gestalt von Pfarrer Edelmann, Frank Walter als Student und seine musikalische Partnerin Constanze Gerlach als Luthers Ehefrau Katharina von Bora am Küchentisch und tauschten Fragen und Antworten in der Sprache des großen Reformators aus. Er habe, wird Luther zitiert, beim Übersetzen der Bibel und anderer Schriften nicht nur die Buchstaben des Textes befragt sondern er habe dabei auch dem Volk aufs Maul geschaut. Und gerade hier zeigte es sich, das wurde an vielen Beispielen deutlich, wie wenig sich die Erkenntnisse Luthers aus seiner Zeit von den heutigen Gegebenheiten unterscheiden, wie aktuell sie immer noch sind, wie auch dem zustimmenden Kopfnicken der Besucher zu entnehmen war.
Frank Walter an der Gitarre und Constanze Gerlach auf der Violine brachten, in einer guten und dem Thema angepassten Mischung, vorwiegend eigene Titel, aber auch Cover-Songs zu Gehör. Die beiden musizieren seit vier Jahren zusammen, hatten sich über die Rockband „QuerBeat“ kennengelernt. Pfarrer Edelmann flocht zwischen den Titeln immer wieder Texte im Zeitgeist und der Sprache Luthers ein. „Wer singt ist fröhlich, es ist die schönste Gottesgabe“, hatte er auch gesagt. Die gelösten Mienen der Besucher des szenischen Konzertes am Ende des Abends gaben ihm Recht.
Am 31. Oktober wird es um 16 Uhr in der Versöhnungskirche Leipzig-Gohlis noch einmal heißen: „Luther trifft Pop“.
Text und Fotos: Reinhard Rädler