Kunstaus­stellung “Freiräume” zeigt Arbeiten von Mit­gliedern des Schloss­vereins

8. April 2018 | Von | Kategorie: Kultur, News

Kunst braucht Räume und zwar Freiräume, das dachten sich die Mitglieder des Schlossvereins bei der Planung der 1. und leider auch letzten Austellung in der Schlossgalerie. Mit der Kunstaustellung “Freiräume” hat sich der Schlossverein nach den Worten seines Vorsitzenden Jürgen Ullrich selbst ein Wunsch erfüllt, denn mit Britta Seufzer, Susanne Ullrich, Regina Werner und Dieter Billhardt zeigen erstmals Mitglieder des Schlossvereins, welche “starke Talente es außerhalb der Vereinsarbeit gibt, die es lohnt der interessierten Öffentlichkeit gezeigt zu werden”. “Das steht dem Förderverein Schloss Taucha gut zu Gesicht” so Ullrich weiter. Und wie, denn mit 80 Besuchern wie selten bei einer Vernissage und 40 Besuchern bereits am Samstag vor der offiziellen Eröffnung war die Vernissage fast schon überwältigend, auch weil neben dem Bürgermeister noch das Künstlerehepaar Claudia und Rüdiger Bartels und der Tauchaer Maler Peter Franke gekommen waren. Aber der Wermutstropfen ist, dass in wenigen Wochen die angekündigten, großräumigen Sanierungs- und Umbauarbeiten, wodurch die gesamte rechte Gebäudezeile und damit auch die Schlossgalerie zur Baustelle wird, beginnen. Doch in zwei Jahren zum großen Doppeljubiläum „850 Jahre Stadt Taucha – 800 Jahre Schloss Taucha“ soll nach Ullrichs Worten alles fertig sein. In der Zwischenzeit wird es in der Kulturscheune, die aber auch für vielfältige andere Zwecke benötigt wird, Kunstaustellungen geben, versicherte de Schlossvereins-Vorsitzende.

Bereits zum 4. Mal und immer in Gemeinschaftsarbeit mit anderen Künstlern, überrascht Dieter Billhardt, Ehrenmitglied des Schlossvereines, diesmal mit Kleinplastiken. Experimentell, skurril, manchmal kunterbunt, expressionistisch, aber immer mit mehrdeutiger Aussage. Doch nach eigenen Aussagen betrachtet sich der Pensionär noch immer als Suchender, der auf keine feste Stilrichtung festgelegt ist. Im Gegensatz dazu geben Britta Seufzer, Regina Werner und Susanne Ullrich erstmals Einblicke in ihre künstlerischen Arbeiten, zumindest in Taucha. Britta Seufzer, die sich seit 2013 verstärkt neben ihrer Tätigkeit im kaufmännischen Bereich, der Malerei widmet und 2016 sogar ein Fernstudium an der Fernakademie Hamburg aufnahm, hat sich nach eigenen Worten dem Fotorealismus verschrieben. Plastisch demonstriert sie auf Acryl, Leinwand oder Hartfaser Reiseeindrücke, die sie gekonnt bildlich mit Wiedererkennungseeffekt bildlich umgesetzt hat. “Jeder soll in dieser Ausstellung sehen, wie die unterschiedlichen Künstler ihre Eindrücke und Inspirationen rüber bringen, so dass für jeden etwas interessantes dabei ist” sagte Seufzer dem Online-Magazin mit Blick auf die Arbeiten ihrer Kolleginnen und des Kollegen.

Auf Malreisen innerhalb Deutschlands, aber auch ins Ausland wie kürzlich nach Venedig erweitert auch Regina Werner ihr künstlerisches Rüstzeug. Doch im Gegensatz zu Seufzer stehen bei ihren Bildkompositionen die Abstraktion und das Experimentieren im Vordergrund. Den – quasi – Kontrapunkt dazu setzt Susanne Ullrich, die Frau des Schlossvereins-Vorsitzenden, mit Portraits in traditioneller Bleistifttechnik, teilweise auch mit Wachsstift und Wasserfarben bearbeitet. Bewusst verzichtet sie auf eine intensive Farbgebung und betont den feine Strich und die Schattierung die Gesichtszüge der Portraitierten.


Auf ihre Eindrücke angesprochen hob Claudia Bartels das Einfühlungsvermögen und die künstlerische Qualtät sowie die Experimentierfreudigkeit und Akrebie der unterschiedlichen Künstler hervor. Insbesondere lobte sie Susanne Ullrichs Mut mit Bleistift auszukommen. Aber auch Dieter Billhardts Skulpturen, wie wie der Leiter mit Platte und Leiterplatte haben es ihr angetan. Sie muss es wissen, gibt sie doch selbst mit Susann Fenske in der Kreativwerkstatt “Wunderfinder” der Kunst im wahrsten Sinne des Wortes Freiräume. Die Ausstellung “Freiräume” ist in der Schlossgalerei noch bis zum 29. April am Wochenende von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Frank Walter umrahmte mit einigen Songs musikalisch eine interessante Ausstellung, die sich zu besichtigen lohnt.


Text: Matthias Kudra, Fotos: Reinhard Rädler, Hans-Jörg Moldenhauer und Matthias Kudra

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