Kritischer Zustand erfordert Baumfällungen
18. Januar 2018 | Von admin | Kategorie: News, StadtentwicklungSeit dem 15. Januar kreischen in Taucha die Motorsägen, denn nach einer umfangreichen Baumschau im Jahr 2017 müssen im Ergebnis 70 Bäume gefällt werden, für 63 von ihnen wird es Ersatzpflanzungen geben.
Wie Bürgermeister Tobias Meier in einem Pressegespräch betonte, gibt es für die Fällungen bzw. Ersatzpflanzungen entgegen einiger anderslautenden Meinungen ein Konzept.
Bei den Ersatzpflanzungen werde man leider „ältere Jungbäume“ anschaffen müssen, da jüngere und damit noch nicht so stark ausgewachsene Bäume durch Vandalismus einfach abgeknickt werden. Das schlägt sich auf die Beschaffungskosten nieder.
Die Baumfällungen müssen bis zum 28. Februar abgeschlossen sein. Im Einzelnen betrifft das folgende Standorte:
Leipziger Straße
Aus dem Bestand sollen 28 Bäume auf Grund bestehender Bruchgefahr bzw. Abgängigkeit entfernt werden.
Betroffen sind unter Anderem die Baumnummern 19, 25 und 30. An den betreffenden Bäumen wurden im Ergebnis der Baumkontrollen 2013 an den Höhlungsüberwallungen Kerben zum Wasserabfluss eingeschnitten. Dies hatte zum weiteren Erhalt der Gehölze bis heute beigetragen. Ein Fortschreiten des „Einfaulens” kann dadurch jedoch nicht verhindert werden. An den betreffenden Bäumen sind die Restwandstärken nunmehr unterhalb des kritischen Verhältnisses.
Ein Ersatz aller erfolgten Entnahmen am Standort ist vorgesehen.
An der Parthe
Die Esche Nr. 4 ist zu fällen. Zu den bekannten Höhlungen ist der Baum nunmehr noch mit dem Schillerporling befallen. Dadurch besteht vor allem in der kommenden Vegetationsperiode eine stark erhöhte Bruchgefahr.
Ein weiterer Erhalt ist somit nicht mehr gewährleistet.
Portitzer Straße
Im Ergebnis sind 3 Bäume im Bereich Bürgerruhe bis ca. Wäscherei Kiebs zu fällen.
Baum 244 weist eine Restwandstärke von 8,5 cm auf und Iiegt damit unterhalb des kritischen.
Verhältnisses. Der Baum ist zu fällen. Auf Grund des Standortes im möglichen Baufeld des Kreuzungsausbaues wird auf einen Ersatz vorerst verzichtet.
Beim Baum 251 Iiegt die Restwandstärke bei 9-14 cm. Bei 80 cm Stammdurchmesser Iiegt dieser ebenfalls unter dem kritischen Verhältnis und ist zu fällen.
Baum Nr. 253 wurde nach Durchführung der Kontrolle am 07.06.2017 sofort gefällt.
Baum Nr. 258 weist einen hohen Schädigungsgrad an den Anläufern auf. Der Gesamtzustand ist abgängig. Der Baum ist ebenfalls zur Fällung vorgesehen.
Für die Fällungen ist vorerst kein Ersatz vorzusehen, da es sich teilweise um Grenzbäume gehandelt hat und für eine Pflanzung im öffentlichen Raum keine ausreichenden Platzverhältnisse vorhanden sind.
Heinrich Heine Straße
Baum Nr. 543 ist zu fällen. Ersatz entfällt, da die Lücke durch den vorhandenen Bestand geschlossen wird.
Spielplatz Pönitz
Eine Esche und eine Hainbuche sind auf Grund der Standortbedingungen zu fällen. Der vorhandene Bestand steht in ausgesprochener Konkurrenz zueinander.
Ein Ersatz ist nicht vorgesehen.
Graßdorfer Straße
Kontrolle bis Seegeritzer Weg abgeschlossen. In deren Ergebnis sind 21 Bäume sind zu fällen.
Mit Begutachtung im Jahr 2010 wurde für den damals ca. 85 Jahre alten Baumbestand eine Reststandzeiterwartung von ca 10 Jahren prognostiziert. Die Feststellungen im Bestand bestätigen diese Prognose . Durch fortschreitendes Vergreisen bzw. Verschlimmerung der vorhandenen Schadbilder werden auch in den Folgejahren weitere Fällungen notwendig werden.
Der Ersatz erfolgt möglichst standortgleich durch Gingko.
Klebendorfer Straße
Kontrolle überwiegend abgeschlossen. Offen sind noch Prüfungen im Bereich des Einkaufszentrums. Nach vorliegendem Ergebnis sind bis dato 9 Fällungen vorgesehen.
Eins Ersatz ist standortgleich mit dem rotblättrigem Ahorn vorgesehen.
Bereits bei der Begutachtung 2011 und dem daraus entstandenen Entwicklungskonzept wurde für den Bestand in der Klebendorfer Straße eine Reststandzeiterwartung von 20 Jahren prognostiziert.
Eilenburger Straße
Kontrolle abgeschlossen. Im Ergebnis müssen 5 Bäume nach Höhlungskontrollen bzw. auf Grund von Abgängigkeit gefällt werden.
Der Ersatz soll wie bereits begonnen durch den schmalkronigen Ahorn bzw. Linde erfolgen.
(Aufstellung durch Stadtverwaltung Taucha/Bauhof). Foto: Reinhard Rädler