Kabarett “Tauchaer Brettl” lädt zum Mitessen ein
12. Februar 2013 | Von kudra | Kategorie: Kultur, NewsPünktlich zum Rosenmontag hatte das neue Programm “MitEsser” des Kabaretts “Tauchaer Brettl” Premiere im cafe esprit. Der Name ist zugleich Programm, denn das Publikum ist an diesem Abend rund ums Kochen, Trinken und Schunkeln auch zum (Mit-) Essen eingeladen. In der Tat das Programm gleicht einer Dinner-Show. Das Eingangslied “Wir kochen” verriet es schon, an diesem Abend versuchten die Kabarettisten Hans-Hürgen Rüstau, Tobias Meier, Lutz Pohlers sowie erstmals als Assistentin Tina Ullrich, die Tochter des Schlossvereinsvorsitzenden, an zu kochen. Ging es doch im Gespräch zweier älterer Herren (Rüstau und Meier) noch um einen gewissen Karl, der immer das Tanzbein geschwungen hat und an einer Pilzvergiftung gestorben wäre. Passend dazu gab es den Hauptgang, Schnitzel mit Pilzen. Dann kommen die beiden älteren Männer in Gegenwart einer sehr aufmerksamen und reizenden Krankenschwester (Tina Ullrich) noch auf das Thema Nummer Eins und fragen sich ob Sex oder Weihnachten schöner wäre um sich selbst die Antwort zu geben: Weihnachten ist öfters. Aber trotzdem stellten sie fest: “Trübsal ist nicht alles was man blasen kann”.
Bedauernd erklärten sie dem begeistert mitgehenden Publikum zum Rezept einer Elefantencremesuppe, dass dafür Wasserbüffel in Ermangelung von Elefanten nicht zu verwenden seien. Das blieb zur Überraschung der MitEsser auch fast der einzige lokale Bezug, wo das das “Tauchaer Brettl” doch sonst für lokal kolororierte Themen bekannt ist. “Wir wollten einfach mal zeigen, dass wir auch noch etwas anderes können” meinte Tobias Meier dazu. Können sie. Aber ohne den Auftritt der Klofrau Elfriede (Rüstau), die sich darüber beschwert, dass im ganzen Land gespart wird, nur bei ihr nicht, geht es eben doch nicht. Köstlich auch der Anruf bei einem Pizza-Dienst im Jahre 2040, als der Anrufer (Meier) vom Pizza-Verkäufer (Rüstau) entsetzt erfahren muss, dass der Verkäufer vom Käufer angefangen vom Gesundheitszustand, der Mobilität und Bonität so gut wie alles weiß. Zum Höhepunkt des Programms und kurz vor dem Dessert fragt ein hungriger Gast (Rüstau) nach “Was macht meine Leber”, um von der flotten Serviererin (Tina Ullrich) schlagfertig die Antwort zu bekommen: “Ich bin doch kein Arzt”. Nicht nur damit ist es Tina Ullrich so richtig gelungen, sich ins Programm hinein zu spielen. Gekonnt spielte sie in den Szenen kabarettistisch ihre weiblichen Reize aus. “Wir wollten bewußt ein optische und erotische Komponente ins Programm bringen, meinte die One-Man Big Band des Abends, Lutz Pohlers dazu. Tobias Meier ergänzte: “Sie hat das Kabarett-Gel”.
Der Leipziger Jochen Heinicke, der zum ersten Mal ein Kabarett-Programm im esprit erlebt hatte war sehr angenehm überrascht und lobte das “humorvolle Programm”. Für den bekannten Tauchaer Rundfunk- und Fernsehmoderator Roman Knoblauch war es “das beste Programm, das ich hier schon gesehen habe”. Hubert Goebel war ganz angetan von den Liedern und bedauerte, “dass am Aschermittwoch alles vorbei wäre”. Ist es aber nicht. Das Programm soll nach den Worten von Hans-Jürgen Rüstau zukünftig zum festen Sonnabend Abend Programm im Kulturcafe werden. Termine werden demnächst bekannt gegeben. Die Tauchaer und ihre Gäste können sich darauf freuen.
Bericht IVT. Text und Fotos: Matthias Kudra