Informations­tafel “Gedenken statt Verges­sen” auf dem Tauchaer Fried­hof eingeweiht

18. November 2018 | Von | Kategorie: News, Stadtentwicklung

Am Volkstrauertag wurde auf dem Tauchaer Friedhof im Rahmen einer Gedenkveranstaltung für die Kriegstoten und Opfer von Gewaltherrschaften eine Informationstafel eingeweiht. Die Tafel ist Ergbnis einer Projektwoche von Schülerinnen und Schülern des Geschwister-Scholl-Gymnasiums im Rahmen ihres Geschichtsleistungskurses. Dazu haben die Schüler umfangreiche Recherchen betrieben und waren auch an anderen Gerdenkstätten wie in Torgau oder dem Kloster Zinna. “Ich will meine Kinder auch so aufwachsen sehen. Das ist einfach unsere Pflicht” unterstrich Jonas Poser einer der beteiligten Schüler das Anliegen des Projektes. Ausdrücklich dankten die anwesenden Schülerinnen und Schüler ihrer Geschichtslehrerin Ramona Hübner, der Initiatorin und Tutorin des Projektes. “Im Inland werden die Kriegsgräber kaum beachtet” bedauerte Hübner selbst Mitglied des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge und betonte ihr Anliegen: “Deshalb ist es für uns so wichtig, die Gedenkstätten wie in Taucha zu pflegen und zu erhalten”.  Begeistert  war sie vom Engagement der jungen Leute, denen aufgefallen war, dass es die unterschiedlichsten Opfergruppen gibt. So informiert die Tafel unter dem verpflichtenden Motto “Gedenken statt Vergessen” über die Kriegsgräber auf dem Tauchaer Friedhof, erinnert aber aber auch an die Opfer in den Tauchaer Zwangsarbeitslagern. Von den 75 Kriegsgräbern sind sind heute noch 12 vorhanden, die übrigen wurden zu DDR-Zeiten beseitigt, wie die Schüler herausgefunden haben. Eine Schülerin zitierte aus der Autobiografie von Ruth Elias, einer Holocaust Überlebende, die 1995 ihr Buch “Die Hoffnung erhielt mich am Leben” im Tauchaer Gymnasium selbst noch vorstellte.

Bürgermeister Tobias Meister unterstrich in seiner kurzen Ansprache die Bedeutung des Tages: “Wir dürfen nicht vergessen, auch wenn die Zeitzeugen immer weniger werden”. Gerade wenn die Welt unruhiger geworden ist, sollten so Meier die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaften uns zu friedlichen Zusammenleben immer wieder ermahnen. Gerade an diesem Tag, denn “Wer Liebe gibt wird Frieden ernten”. Eckhard Nadolny, Gemeindevorsteher der neuapostolischen Kirchgemeinde, warf in seinen kurzen Gedenkworten die Frage auf, was jeder persönlich dazu tun kann. “Beten sie zu Gott auch in Friedensgebeten und lasst uns dankbar und wachsam sein, für das was wir haben jeder an seinem Platz” forderte er die Menschen auf.

Der Posaunenchor Musica St. Moritz umrahmte die Veranstaltung, wo am Ende Vetreter der Stadtverwaltung, der Parteien, der Kirchen aber auch der Schulen Kränze auf einem Grab, den Opfern von Krieg, Gewaltherrschaft zum Gedenken, niederlegten.
Text und Fotos: Matthias Kudra

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