“In Leipzig hat man immer was zu schreiben” – Guido Schäfer zur Blauen Stunde im esprit

14. Mai 2013 | Von | Kategorie: Kultur, News, Sport
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Tobias Meier und Guido Schäfer, Foto: M. Kudra

Zur Tauchaer Blauen Stunde des Kunst-und Kultvereins (Kukuta) war am Dienstag Abend der bekannte LVZ-Sportjournalist Guido Schäfer zu Gast im cafe esprit. Bereits zum 3. Mal, aber immer wieder gelingt es Schäfer seine Zuhörer und auch den Moderator, diesmal Tobias Meier, mit seiner lockeren ironischen Art so manches Mal zu überraschen, indem er z.B. über seine Chefredakteure vom Leder zieht. Vor 13 Jahren ist der ehemalige Zweitligaspieler von SV Mainz 05 nach Leipzig gekommen, um dort bei der Leipziger Volkszeitung (LVZ) eine Stelle als Sportjournalist anzutreten. “Das war eine gute Entscheidung” , sagte er Tobias Meier eingangs der Blauen Stunde und setzte hinzu: “Ich strenge mich an, dass die Leute Spaß am Lesen haben”.  Den haben sie und nicht zu knapp, z.B. wenn er exklusiv über einen ägyptischen Wunderheiler berichtet, der den knieverletzten RB Kapitän Daniel Frahn bis zu den Relegationsspielen zum Aufstieg in die 3. Fußball-Bundesliga Ende Mai heilen soll. Schäfer findet den Einstieg von Red Bull in den Leipziger Fußball eine gute Idee, verkennt aber nicht die Probleme und sagt dazu: “Eine neue Mannschaft zu installieren, das braucht Zeit”. Natürlich ist es ihm bewusst, dass der sich damit bei den Fans von Lokalrivalen Lok Leipzig keine Freunde macht. Auf seine Meinung zu Lok Leipzig angesprochen sagte er: “Ich bin überzeugt, dass Lok als Verein überlebt und eine Daseinsberechtigung im Leipziger Fußball hat”. Mit Blick auf die Fans setzte er aber aus eigener Erfahrung hinzu: “Ich hoffe, dass das Gewaltpotential bei einigen Fans verschwindet”. Im übrigen hat er ein gutes Verhältnis zu Lok-Trainer Marco Rose, das natürlich aus der gemeinsamen Mainzer Zeit herrührt. Natürlich drückt Schäfer im morgigen Sachsenpokal-Finale gegen Chemnitz den “Bullen” alle Daumen, sagte aber: “Der Aufstieg ist wichtiger”.  Dabei kommt der wahrscheinliche Relegationsgegner vom SV Lotte aus einem Vorort von Osnabrück, wie es Taucha für Leipzig ist, wie Moderator Tobias Meier herausgefunden hatte.  Das Spiel wird übrigens morgen Abend zeitversetzt um 22 Uhr im Leipzig Fernsehen gezeigt, wie Meier das Online-Magazin informierte.

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T. Meier im Gespräch mit G. Schäfer, Foto: M. Kudra

Doch Guido Schäfer blickt auch über den Leipziger Tellerrand hinaus und urteilt über den deutschen Fußball: “Deutschland hat den besten Kader seit vielen Jahren” und wahrscheinlich wird er bei der Fußball-WM im nächsten Jahr in Brasilien mit dabei sein und vor Ort für die LVZ berichten. Als Journalist schwärmt er von seinen Interviews mit dem Fußballer Lothar Matthäus und dem Trainer Hans Meyer. Auf die abschließende Frage von Tobias Meier, wohin Schäfers beruflicher Weg hingehen bekannte er, dass er Leipzig nicht verlassen will und sich im Moment nicht vorstellen kann für eine andere Zeitung als die LVZ zu schreiben. In Leipzig hat er eben immer etwas zu schreiben. Gleichzeitig drohte er aber auch an ein Buch von 250 Seiten über sein Leben zu schreiben, das 19,90 Euro kosten soll. Warten wir es ab.

Nicht nur für den Leipziger Dr. Gerd Fleischer war es eine interessante und kurzweilige Blaue Stunde. Ausdrücklich lobte er den Moderator Tobias Meier, der “gut vorbereitet und schlagfertig war”. Guido Schäfer meinte beim Abschied zu Kukuta-Chef Hans-Jürgen Rüstau: “Er war sehr schön, ich komme immer gerne”.
Bericht IVT. Text und Fotos: Matthias Kudra

 

 

 

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