“Ich lasse mich nicht beeinflussen” bekennt Rainer Garden zur Blauen Stunde
22. April 2015 | Von kudra | Kategorie: Kultur, NewsGarden, den Namen kennt man doch, fragten sich die Besucher am Dienstagabend zur Blauen Stunde im Kulturcafe, wo am Ende die Frage im Raume stand, warum es ein Mann mit einer so guten, sympatischen Stimme nicht den Weg nach ganz oben geschafft hat. Der Sänger, Entertainer und Moderator Rainer Garden sollte seine Antwort auf die Fragen finden.
Er ist der Ehemann der beliebten Ansagerin und Moderatorin des DDR-Fernsehens Antje Garden, die 1993 nach nur 12 Jahren Ehe durch einen tragischen Autounfall ums Leben kam. Antje Garden war über 90 Mal im DDR-Fernsehen, ihr Ehemann nur hatte nur einige Gastspiele. Aber das hatte seinen guten Gründe, wie er zur Blauen Stunde Moderator Hans-Jürgen Rüstau verriet. “Ich war schon immer ein selbstbestimmender Mensch und habe mir einfach nicht vorschreiben lassen, in welchem Outfit ich die Bühne betretete” sagte er und bekannte im gleichen Atemzug, dass er wegen seines Bartwuchses von Heinz Quermann für Fernsehsendungen nicht berücksichtigt wurde. “Ich lasse mich nicht beeinflussen und in Rollen hineinpressen, mit denen ich mich nicht identifizieren kann”, sagte er dazu und setzte hinzu: “Ich muss mich immer wohl fühlen”.
Diesem Motto ist er treu geblieben, auch als er acht Jahre nach seiner privaten Auszeit nach dem schweren Schicksalsschlag in die Country-Richtung gedrängt werden sollte. Das war eine Antwort auf die Frage einer Zuschauerin, warum er nicht den Weg nach ganz oben geschafft hat. Die andere Antwort auf die Frage gab er selber, als er von sich behauptete “Ich kann mich nicht vermarkten”. “Aber das hat nichts mit Ost oder West zu tun” setzte er gleich hinzu und meinte damit, genau das Gegenteil gemacht zu haben, um seine Kunst an den Mann zu bringen. Er macht alles, wo Musik ist und die Menschen sind, und ist sich auch nicht zu schade auf Beerdigungen oder vor fast leerem Saal wie im Kulturcafe zu singen. Außerdem engagiert er sich für den Aktionstag vermisste Kinder am 25. Mai. “Das ist mir ein Bedürfnis”, sagte der sympatische Garden am Ende der Blauen Stunde, wo er sich, mit dem Lied “Wo ist der Stern” für seine tote Frau Antje, von seinem dankbaren Publikum verabschiedete. Jörg Mrusek vom Freundeskreis Kultur sorgte dabei, wie immer, für den guten Ton.
Zur nächsten Blauen Stunde am 12. Mai ist der Skispringer Jens Weißflog zu Gast.
Bericht IVT. Text und Fotos: Matthias Kudra