“Heul doch, Wessi” ist Holger Witzels Balsam für die ostdeutschen Seelen
21. Januar 2015 | Von kudra | Kategorie: Kultur, News“Nach sechs Jahren »Schnauze Wessi« ist nun Schluss. Nicht etwa weil der Nahost-Konflikt kein Thema mehr wäre, sondern weil der Autor selbst kein Besserwisser-Wessi werden will.” schreibt Holger Witzel in seinem neusten Buch “Heul doch Wessi”, das er am Dienstag Abend zum Lesecafe vorstellte. Damit beendet Witzel seine Trilogie zum Thema, die einst vor 6 Jahren mit “Schnauze Wessi” begonnen hatte. Im Gegensatz zu den anderen Büchern erschien “Heul doch, Wessi” aber im Eulenspiegel-Verlag. Zum Verlagswechsel sagte Witzel: “Ich wollte, dass das Buch unbedingt noch im Herbst 2014 erscheint”. Im Buch selber findet sich liest man zudem, dass zwei westdeutsche Kollegen an einem Buch mit dem originellen Titel »Schnauze Ossi« schreiben würden. Für Witzel ein Grund mehr, damit nun aufzuhören.
Trotzdem sehr zur Erheiterung des Publikums im ausverkauften cafe esprit teilte er noch einmal richtig aus. In der Kolumne “Kochen mit Freunden” beschreibt er köstlich, teilweise auch sarkastisch die Zubereitung von Mahlzeiten. Die können schon mal zur Zeremonie werden und Kokusäpfel, Ingwer, Kapernäpfel und Sellerie seien “ausnahmslos eklige Widerwärtigkeiten der modernen Küche”. Als er die Geschichte noch mit der Pointe: “Wenn die Küche zum Hobbykeller wird, fehlt vermutlich Oralsex” abschloss, hatte er das Publikum vollends auf seiner Seite und die vorsichtshalber mitgebrachten “Tempo”-Taschentücher mussten nicht in Aktion treten.
Auch wenn mit den Büchern zum Thema nun Schluß ist, die Lesungen wird es weiter geben und Holger Witzel ist selbst von der Resonanz beim Publikum überrascht. Zukünftig wird er sich anderen Themen widmen, vielleicht auch wieder in einer eigenen “Stern”-Kolumne. Ausdrücklich lobte er in diesem Zusammenhang seinen Arbeitgeber als “ausgezeichnetes Produkt der Mainstream-Presse”. Ein Wiedersehen mit Holger Witzel gibt es im März zur Lesereihe “Leipzig liest in Taucha”, wo der Autor am 15. März zum Literaturfrühstück erwartet wird.
Bericht IVT. Text und Foto: Matthias Kudra