Gymnasiasten drehen Film über Taucha

28. September 2015 | Von | Kategorie: Kultur, News, Stadtentwicklung

“A la recherche de l’uniforme perdu – Auf der Suche nach der verlorenen Uniform“ So lautete der Titel eines Films, den fünf Schüler der Klassen zehn bis zwölf des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Taucha in französischer Sprache gedreht haben. Am Freitag erlebte der Film in Anwesenheit von Eltern, Schulfreunden und Lehrern seine Premiere.
Lisa Willmer, Charlotte Matthias, Till Geißler, Leon Fürst und Leonard Matthias suchten nach dem Abschluss einer Arbeitsgemeinschaft zur Vorbereitung auf das französische Sprachdiplom nach einer Fortsetzung, bei der sie ihre Sprachkenntnisse anwenden konnten. Da kamen sie auf die Idee, einen Film über Taucha zu drehen, ein Dokumentarstreifen sollte es aber auf keinen Fall werden.

Als sie im Buch von Ortschronisten Detlef Porzig „Chronik von Taucha“ (allerdings unbestätigte) Hinweise fanden, dass sich bei den Truppenbewegungen zur Völkerschlacht Napoleon auch in Taucha aufgehalten haben soll, war die Idee für das Drehbuch schnell gefunden : Die Nachricht „Napoleon hat im sächsischen Taucha seine Uniform liegen gelassen“ wurde im französischen Fernsehen verkündet:. Austauschschüler aus der französischen Partnerschule „Collège La Fayette“ in Brioude (Avergne) sahen das im TV und riefen sofort ihre Freunde in Taucha an und schlugen vor: „Wir kommen zu euch und suchen gemeinsam nach der Uniform“. Nachdem sie auf dem Bahnhof in Taucha angekommen waren, machten sich die Schüler sofort auf die Suche. Zu Fuß und mit dem Fahrrad durchstreiften sie Taucha, was in interessanten filmischen Impressionen festgehalten wurde. Man sieht sie durch die Parthenaue fahren, wie sie sich am Museum tfaen, auf dem Markt und auf dem Friedhof suchten und Leute befragten. Dazu gab es noch schöne Blicke vom Turm der St.-Moritz-Kirche. Als sie tatsächlich in einer verstaubten Kiste auf dem Boden des Gymnasiums einen Uniformknopf fanden, war die Sensation perfekt. Die Nacht vom sensationellen Fund wird wieder im französischen TV verkündet und macht Taucha berühmt.

Die beiden Jungs spielen die französischen Austauschschüler, die Mädchen die deutschen Gymnasiastinnen aus Taucha. Camille Matter, die ehemalige Fremdsprachenassistentin am Tauchaer Gymnasium, spricht im Film die TV-Nachrichten, auch Margot Willmer, die Oma von Lisa, spielt mit. Leonard Matthias führte Kamera und Regie Die französischen Dialoge werden in Untertiteln übersetzt. Professionelle Unterstützung beim Drehen und Schneiden erhielten sie von Medienpädagogin Luise Jahn vom Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanal Leipzig.
Vier Drehtage hat die Crew für den etwa 20-minütigen Film gebaucht. „Ich hätte nie gedacht, dass man so viel Zeit für die paar Minuten braucht“, staunte Till Geißler.
In sogenannten Outtakes gab es als Bonus noch ein paar Szenen zu sehen, wo nicht gleich balles glatt gelaufen war. So, als abgestellte Fahrräder im Bildhintergrund von alleine umfielen oder ein Radfahrer nach links statt nach rechts abbog und deshalb aus dem Bild fuhr. Und das Oma Willmer ihren Text geschickt hinter einer Handtasche verbarg hat auch (fast) niemand bemerkt.
Den Schülern haben die Dreharbeiten großen Spaß gemacht. „Es war ein Experiment und wir sind mit dem Ergebnis sehr zufriedent“, waren sich die Fünf einig. „Ich könnte mir durchaus vorstellen, etwas mit Kamera oder Regie beim Film zu machen“, sagte der 18-jährige Leonard Matthias.
Den Film wollen sie auch in ihrer französischen Partnerschule zeigen, die sie am Mittwoch im Rahmen einer neuntägigen Schülerreise besuchen werden. Es ist aber auch durchaus vorstellbar, dass der Streifen in Taucha auch nochmal einem größeren Publikum, sei es im Gymnasium oder beim Freundeskreis Chadrac/Espaly gezeigt werden könnte.
Bericht IVT. Text und Fotos: Reinhard Rädler und die „Filmcrew“

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