Gottesdienst aus Hildesheim via Satellit nach Taucha übertragen

6. Januar 2013 | Von | Kategorie: Kirche, News

Seit 150 Jahren erst gibt es die Neuapostolische Kirche (NAK). Sie ist damit im geschichtlichen Rahmen gesehen eine relativ junge Kirche. Da ist es wohl auch kein Wunder, dass sie sich auch moderner Kommunikationsmittel bedient, denn seit 1991 gibt es in den Kirchgemeinde Taucha eine Bild-/Tonübertragung von Gottesdiensten per Satellit. Allein 2012 hat man sich in der Kirchgemeinde Taucha, zu der auch Panitzsch und Borsdorf gehören, gemeinsam 5 Übertragungen von Gottesdiensten bzw. einen Informationsabend aus Zürich angeschaut. Die Live-Übertragung des Stammapostel-Gottesdienstes kam am ersten Sonntag des neuen Jahres Mal aus Hildesheim und kein geringerer, als der ranghöchste Amtsträger der NAK auf dem ganzen Erdball überhaut, Stammapostel Wilhelm Leber, hielt die Predigt. Taucha zählt zu den acht Empfangsstellen des Kirchenbezirkes Leipzig, von denen es allein in Mitteldeutschland über 160 gibt. Die Übertragungen werden durch den Bischof-Verlag Frankfurt mit einem umfangreichen technischen Equipment vor Ort, wie Ü-Wagen, fünf Kameras und Dutzenden von Mikrofonen realisiert. Die Strecke, die das Signal dann vom Sendeort über die Sendezentrale in Frankfurt bis zum Satelliten und von dort bis zum Empfangsort zurücklegt, beträgt etwa 144.000 km. Mit etwa 4 Sekunden Verzögerung sind dann Bild und Ton auf den Empfangsgeräten in Taucha. Bereits schon zu DDR-Zeiten strebte die NAK Übertragungen von Gottesdiensten nach außerhalb der Kirchenmauern an. Tauchas Gemeindemitglied Hans-Dieter Köhler, seinerzeit diplomierter BSMR-Techniker in Dresden, war maßgeblich an der Einführung der Bild-/Tonübertragung in Sachsen beteiligt. “Trotz der Schranken, die uns damals auferlegt waren und mit den leidigen Materialproblemen, waren wir sehr erfinderisch und konnten bereits 1977 in Annaberg die erste Tonübertragung realisieren. Zu Ostern 1991 war Taucha dann eine der ersten Empfangsgemeinden in den neuen Bundesländern. Mehrere große Fernseher standen damals im Kirchensaal. Heute liefert ein Beamer beachtlich klare Bilder.”, erinnert sich der Technik-Spezialist im Ruhestand nicht ohne Stolz. In Taucha wird die Technik u.a. von den Gemeindemitgliedern, Steffen Rosenberg, Christian Köhler und Frank Nadolny betreut.

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Bei der Live-Übertragung, Foto: R. Rädler

tv_nak_04“Diese Form des Gottesdienstes wird bei unseren Gläubigen sehr gut angenommen”, sagte Gemeindevorsteher Eckhard Nadolny. “Es ist uns wichtig, dass wir die Live-Übertragung in der Gemeinschaft verfolgen; die Übertragung auf Fernseher in Wohnungen wird nur in Ausnahmefällen, wie Krankheit, sichergestellt”, schränkte er die Verbreitungsmöglichkeiten etwas ein. “Eine für Christen wichtige und zentrale Handlung ist die Feier des heiligen Abendmahles., so der Gemeindevorsteher. “Es wird auch an diesem Sonntag gefeiert. Die Segenshandlung (Aussonderung der Hostie) geschieht dabei in Hildesheim und das Austeilen der so gesegneten Hostie an die Gläubigen erfolgt überall in den Empfangsgemeinden vor Ort”.  Der Gottesdienst stand ganz im Zeichen des150-jährigen Bestehens der Neuapostolischen Kirche im Jahr 2013. Stammapostel Wilhelm Leber erklärte in seiner Predigt das Jahr 2013 zum “Jahr der Bekennung” und appellierte an alle Gläubigen, sich zu sich selbst zu bekennen. Mit bemerkenswert tiefer innerer Einkehr verfolgten die Brüder und Schwestern der Kirchgemeinde Taucha die durch einen guten Chorgesang begleitete Übertragung.  Der nächste gemeinsame Empfang ist am 19. Mai aus Hamburg vorgesehen und am 16. Juni werden die Kameras sogar in den Kirchenräumen in Leipzig-Reudnitz stehen.
Bericht IVT. Text und Fotos: Reinhard Rädler

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