Gemälde­galerie zu Pfingsten im Grünen

4. Mai 2016 | Von | Kategorie: Kultur, News

Zum vierten Male lädt das Tauchaer Künstlerehepaar Claudia und Rüdiger Bartels zu den „Tagen des offenen Ateliers“ in ihren Künstler-Garten in der Lindnerstraße ein. Im Freien, aber auch in den Räumlichkeiten des ehemaligen Klosterschankhauses werden am Pfingst-Wochenende Arbeiten des Künstlerehepaares sowie von sechs Frauen und fünf Kindern, die zu einer von Claudia Bartels angeleiteten Künstlergruppe gehören, gezeigt.
Seit Ende 2014 trifft sich die Frauengruppe immer dienstags zum gemeinsamen Zeichnen und Malen. „Eigentlich haben wir nur 1,5 Stunden geplant, aber wir passen so gut zusammen, dass wir nach dem Kurs noch zusammensitzen, eine Kleinigkeit essen und über die Kunst und alles Mögliche plaudern. Da werden es dann schnell mal drei, vier Stunden“, freute sich Claudia Bartels über die gute Stimmung in der Gruppe.

Für Gabriele Fritzsch, die wie alle anderen vorher künstlerisch nicht vorbelastet war, gehört das Malen mittlerweile zum Leben. Sie suchte zu ihrer Arbeit in der Verwaltung noch einen Ausgleich, wusste aber nicht was. „Durch einen gesundheitlichen Schicksalsschlag hatte ich aber plötzlich viel Zeit zum Nachdenken“, erzählte die Mölkauerin, „und da wusste ich es: Ich möchte malen“.  Sie erinnerte sich an einen Restaurantbesuch im Klosterschankhaus und an die vielen Bilder. „Jetzt oder nie!“, sagte sie sich und nun kann sie es kaum erwarten, bis wieder Dienstag ist. Auch Andrea Pokorski ist mit Begeisterung hier. Stolz präsentiert sie ihre Bilder in verschiedenen Maltechniken. „Mit der S-Bahn ist der Weg hierher jetzt ein Katzensprung“, findet die Eutritzscherin.
Susann Fenske hat als Kind schon gerne gemalt, wollte auch ein Kunststudium aufnehmen, wurde aber schließlich Bank-Fachwirtin. Auch ihr hatten es nach einem Restaurantbesuch bei den Bartels die dort hängenden Bilder angetan. Der Wunsch wieder in die Malerei einzusteigen war so groß, dass sie dienstags die 54 Kilometer von Poserna bei Weißenfels nicht scheut und hier ihre künstlerischen Träume unter fachlicher Anleitung verwirklichen kann.
Angelika Wolf kennt Claudia Bartels schon länger und musste sich oft von ihr anhören: „Malen kann jeder!“. Das ließ die Friseurmeisterin lange zweifeln, denn „wenn ich an meine Berufsschulzeit denke, wo wir Frisuren zeichnen mussten. So hätte ich nicht aussehen wollen…“, lachte die Borsdorferin.  Mittlerweile ist sie aber überzeugt, dass ihre künstlerische Betreuerin Recht hat, denn eine jetzt von ihr gezeichnete Flechtfrisur könnte durchaus als Vorlage für eine gelungene Haarpracht dienen, genauso, wie sich ihre Kopie nach einer Vorlage von Dürers „Hirschkäfer“ sehen lassen kann.
Viele kleine und größere Kunstwerke sind in den Kursen zusammen gekommen. Die Teilnehmer habe einige von ihnen ausgewählt und wollen sie nun am Pfingst-Samstag und -Sonntag in der Zeit von 10 bis 18 Uhr im Künstlergarten möglichst vielen Besuchern präsentieren.
„Genießen Sie in einzigartiger Atmosphäre:
 Malerei, Zeichnung, Abstraktes, Traumbilder, wunderbare Ergebnisse der wöchentlich stattfindenden Malkurse;gute Getränke , kleine, feine Speisen, anregende Gespräche. Wir freuen uns auf Sie!“,
heißt es in einem Flyer der Gastgeber.

Bericht HVT. Text und Fotos: Reinhard Rädler

Schlagworte: , ,