Mit immer wechselnden Bildern, schmückt das Rathaus seine Korridore und Treppenaufgänge. Seit ein paar Tagen hängen jetzt Landschaften in Oel von Wolfgang Bothe.
Der gelernte Betonbauer und Bauplaner ist Autodidakt und kam zu seinem Hobby durch eine Bemerkung eines Kollegen, als er bei einer Bausanierung in der Leipziger Ostvorstadt Details einer Dachkrönung gekonnt skizziert hatte. „Du kannst dir dein Geld auch anders verdienen“, hatte der damals gemeint. Eine Profession wurde letztendlich nicht daraus, aber sein Ehrgeiz und Interesse war angestachelt. Als  Maltechnik bevorzugt er die Oelmalerei. Sein Wissen hat er sich durch das Studium einschlägiger Literatur angeeignet, Kurse hat er keine besucht.
Der 77-Jährige Hobbymaler nutzt die Herbst- und Winterzeit für seine stimmungsvollen Bilder. „Der Herbst ist durch die Lichtstimmungen und der Farbenreichtum in der Natur motivtechnisch für mich die beste Jahreszeit“, erzählte der Theklaer. Motive findet er zuhaus in seinem Garten, bei seinen Reisen oder er lässt sich von Bildern aus anderen Ländern inspirieren. Vorbilder hat er keine, aber der „Blick auf Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke“ – der sogenannte  „Canaletto-Blick“ – hat es ihm angetan.
Bisher hat er nur einmal im Leipziger Heinrich-Budde-Haus ausgestellt. Auch in den Wartezimmern einiger Artpraxen sollen einige Bilder von ihm den Patienten die Wartezeit verkürzen.
16 Bilder hängen im Rathaus. Gerne will er aus seinen mehr als 200 Bildern einige Ansichten auch nochmal tauschen. Kaufen kann man seine Bilder auch. 50 Prozent will er davon für Tauchaer kulturelle Projekte spenden. Bis Ende Juli sind die Bilder zu sehen.
Text und Fotos: Reinhard Rädler