Eine Nacht­wächter­lesung auf der Spur von Tauchas Geheimnissen

20. Dezember 2015 | Von | Kategorie: Kultur, News
Jürgen Ullrich bei seiner Nachtwächterlesung

Jürgen Ullrich bei seiner Nachtwächterlesung

In den 46 Jahren seiner Dienstzeit als Nächtwächter zu Taucha im 18. Jahrhundert war Johann Christoph Meissner insgesamt nur 26 Tage krank. Ein Rekord, den sein Nachfolger Jürgen Ullrich, der in den letzten Jahren bei seinen Nachtwächterrundgängen gern in die Meissner-Rolle schlüpfte nicht mehr schaffen kann, denn nach einem Sturz mussten in diesem Jahr alle geplanten Rundgänge ausfallen. Der weihnachtliche Rundgang wurde durch eine Nachtwächterlesung im Kulturcafe esprit ersetzt.

Doch traditionell trafen sich wieder ca. 20 Personen an der Sparkasse um mit Johann Christoph Meissner alias Jürgen Ullrich den kurzen Weg ins Wirtshaus zu “Onkel Jürgen” anzutreten. Dort begann Ullrich bei Glühwein und Bratapfel gleich mit zwei weihnachtlichen Geschichten, die sich nur unweit vom heutigen cafe esprit zugetragen haben sollen. So erzählte Ullrich warum Bäckermeister Mathias Berthold 1813 seine Marzipanbäckerei in Taucha wieder schließen musste und Braumeistergeselle Möller bei seinem Sturz in die Tiefe an der Parthebrücke hängen blieb und erfror. Geschichten, die man im Buch “Mörderisches Taucha”, das dieses Jahr zur Buchmesse erschien, nachlesen kann. Die Autoren Jürgen Ullrich und Hans-Jürgen Rüstau planen eine Fortsetzung, die “Tauchas Geheimnisse” heißen soll und Vergessenes sowie Unerklärliches aus der Parthestadt auklären soll. Bei seinen Recherchen hat Jürgen Ullrich übrigens tatsächlich einen misteriösen Todesfall aufgeklärt, den vom “Casanova aus Pönitz”, nachzulesen im neuen Buch. Wir können gespannt sein.

Sehr zu Freude des Publikums verkündete Ullrich, dass es im späten Frühjahr 2016 die beliebten Nachtwächtertouren wieder geben soll. “Ein wenig gefehlt haben die Touren schon” sagte Michael Sehlert dazu. Sicherlich nicht nur ihm.
Bericht IVT. Text und Foto: Matthias Kudra

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