Bei der Wahl zum Stadtwehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Taucha wurde Cliff Winkler von den 65 stimmberechtigten Kameraden mit 26 Stimmen erneut zum Stadtwehrleiter für die nächsten fünf Jahre gewählt. Jörg Schmidt kam mit einer Stimme weniger auf Rang zwei. Fünf Kandidaten hatten sich zur Wahl gestellt. Es mag kurios anmuten: Aber bei Stimmengleichheit hätte laut Feuerwehrsatzung sogar das Los entscheiden müssen.
Bei der Wahl der zwei Stellvertreter erzielten Jörg Schmidt mit 41 und Holger Schmidt mit 21 Stimmen das höchste Ergebnis der sieben Kandidaten.
Für Wahl der Ortswehrleitung der Merkwitzer Feuerwehr standen nur jeweils ein Kandidat auf der Wahlliste. Michael Denzer als Ortswehrleiter und Jürg Kolbig als sein Stellvertreter wurden von den 12 stimmberechtigten Merkwitzern einstimmig gewählt.
Zuvor zog der amtierende Stadtwehrleiter eine Bilanz auf das Jahr 2015. Zu Beginn seiner Ausführungen bat er die Anwesenden zu einer Schweigeminute zum Gedenken an ihren am 8. Februar kurz vor seinem 64. Geburtstag verstorbenen Kameraden Harald Kolbig. Der Merkwitzer war 48 Jahre Feuerwehrmann und habe in dieser Zeit 25 Jahre lang als einer der Ortswehrleiter die Geschicke der Wehr stark geprägt. „Er war immer für seine Kameraden da, wenn sie ihn brauchten“, so Winkler in seinen Worten des Gedenkens.

Zum Einsatzgeschehen: 89 Mal wurden die Tauchaer Feuerwehrmänner zu Einsätzen gerufen. 20 Mal mussten Brände bekämpft werden und 59 Mal wurde bei der Beseitigung von Ölspuren, bei der Tierrettung oder bei Sturmschäden Hilfe geleistet. Acht Mal liefen Brandmeldeanlagen ein, die sich aber als Fehlalarm erwiesen. Von den sechs Einsätzen zu Verkehrsunfällen ist den Kameraden der schwere Unfall mit tödlichem Ausgang am 25. Mai bei Pönitz in besonderer Erinnerung, denn bei dem tragischen Geschehen litten viele Einsatzkräfte unter der seelischen Belastung.
Winkler verwies auf den guten Stand der Technik und der Ausbildung seiner Kameraden. Neben den Einsätzen und der Ausbildung hätten sie auch viel Zeit für öffentlichkeitswirksame Maßnahmen investiert, wie den Tag der offenen Tür mit den beeindruckenden Vorführungen einer Fett-Explosion, das Kinderfest im Parthebad oder der Weihnachtsbaum-Markt , die viele Besucher anzogen. Winkler schätzte in seinem Bericht auch die Arbeit der Alters- und Ehrenabteilung bei der Aufarbeitung der Geschichte der Feuerwehr sowie das 50jährige Jubiläum der Frauenabteilung. Jugendwart André Pauli berichtete über die Arbeit der 20 Mitglieder der Jugendfeuerwehr, von denen fünf in die aktive Feuerwehr eingetreten sind.
Bürgermeister Tobias Meier würdigte in seinem Grußwort die Arbeit aller Feuerwehrmänner und –frauen und richtete dabei seinen Dank und den der Stadträte an die 83 Kameradinnen und Kameraden, aber auch ausdrücklich an deren Familien aus. „Eine starke und funktionierende Freiwillige Feuerwehr bedarf der großen Unterstützung und viel Kompromissbereitschaft des Umfeldes. Die Familien halten unseren Kameraden den Rücken frei wenn sie ihre Freizeit für Übungen, Ausbildung, Kameradschaftspflege und nicht zuletzt für Einsätze ‘opfern‘ “, so das Stadtoberhaupt.
Nunmehr müsse die Stadt die Ausschreibung für ein neues Löschfahrzeug zügig vorantreiben, damit Fristen eingehalten und Fördermittel in Höhe von etwa 200 000 Euro beantragt werden können. Auch die Feuerwehrsatzung soll auf die aktuellen Rechtsgrundlagen angepasst und der Brandschutzbedarfsplan überarbeitet werden.
Im Rahmen der Jahresversammlung wurde Lutz Ritter für 40 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr und Martina Petersitzke für 25 Jahre treue Dienste ausgezeichnet. Weiterhin erfolgten 21 Bestellungen in Führungs- und technische Funktionen.
In seinem Schlusswort bedankte sich Cliff Winkler für das erneute Vertrauen und gelobte selbstkritisch, rückblickend auf seine Amtszeit der vergangenen fünf Jahre, mehr Aufgaben auf seine Mitstreiter zu verteilen.