Tim Hartmann (l.) und Tobias Meier

Seit dem 6. Dezember hat in Taucha die Feststellung „Der fährt unter Strom“ eine völlig andere und für bestimmte Fahrzeughalter sogar eine gesellschaftsfähige Bedeutung: In der Otto-Schmidt-Straße, in der unmittelbaren Nachbarschaft von McDonalds und der Aral-Tankstelle, enthüllte nämlich Tauchas Bürgermeister Tobias Meier gemeinsam mit dem enviaM-Vorstandsvorsitzenden Tim Hartmann die erste Schnellladesäule für Elektromobile im Versorgungsgebiet des Energieversorgers, das von Magdeburg, über Leipzig bis Plauen reicht. Künftig können hier zwei Elektro-Autos gleichzeitig, in Ladezeiten zwischen 20 und 30 Minuten ihre Akkus, aufladen. „Mit der nächsten Generation der Ladesäulen, die 2018 folgen wird, dauert dieses Prozedere dann nur noch fünf Minuten, also nicht länger als ein normaler Tankvorgang. Die Autoindustrie wird die Kapazität der Elektromobil-Batterien auch noch weiterentwickeln, so dass die Elektromobilität weiter an Attraktivität gewinnen wird“, blickte Hartmann schon mal voraus. In Planung sei für die Zukunft, dass Ladestationen an den Hauptverkehrstrassen mit einem Abstand von maximal 80 Kilometern aufgestellt werden. Vorerst will enviaM neun weitere Ladesäulen im Raum Glauchau, Borna und Chemnitz aufstellen. Die Nähe der ersten Ladestation zur A 14 und zur B 87 ist natürlich nicht zufällig gewählt, sind doch die beiden Magistralen verkehrsmäßig hochfrequentiert und die firmeneigene zentrale Netzleitwarte ist quasi um die Ecke…. „Und die Nähe unserer Schnell-Ladestation zu einem Schnell-Restaurant hat doch auch was“, lachte der enviaM-Vorstand.

Michael Papke (l.)

Michael Papke aus Dresden, der extra zum Pressetermin seinen VW an der Ladestation angeschlossen hatte,  ist überzeugter Elektromobil-Fahrer. „Mein Auto kann ich aber auch zuhause an meiner Steckdose laden“, erzählte der 30-Jährige. „Das ist auch für uns u n d für den Kunden die beste Variante“, warf Hartmann ein, „denn dann können wir steuern, dass der PKW in Zeiten des Energieüberschusses geladen wird und können so dem Kunden zu günstigeren Konditionen Strom anbieten“. Außerdem wird so die Netzstruktur in  Spitzenzeiten nicht überlastet. Ansonsten können sich die E-Mobil-Fahrer mit einer Chipkarte an den Ladestationen einloggen und bezahlen dann je nach Anbieter zwischen 7 und 15 Euro pro Ladevorgang, der sie dann ca. 130 Kilometer weit bringt.
Die Stadtverwaltung hatte im Juli schon mal zwei Wochen lang einen Test mit einem BMW i3 absolviert. Bürgermeister Tobias Meier könne sich bei Neuanschaffungen im Fuhrpark des Rathauses durchaus vorstellen, das darunter auch Elektromobile sein könnten.
Bericht für HVT. Text und Fotos: Reinhard Rädler

Nachtrag
Wer sich über das Thema elektrisch angetriebener Fahrzeuge informieren möchte, hat im im Foyer Technischen Rathauses der Stadt Leipzig in der Prager Straße  118-136 die Gelegenheit, sich in der Ausstellung „Elektromobilität erFahren“ des Umweltamtes Wiesbaden zum Thema Elektromobilität zu informieren.
Schwerpunkt der bis Ende Januar vorgesehenen Schau sind die Vor- und Nachteile elektrisch angetriebener Fahrzeuge in Sachen individuelle Mobilität und Klimaschutz