Der Vorhang für Maxe Baumann ging noch einmal auf im Kulturcafe

16. März 2013 | Von | Kategorie: Aktuelles, Kultur
Alexander G. Schäfer

Alexander G. Schäfer

Er hat das schauspielerische und kabarettistische Talent von seinem Vater geerbt, aber seine Rollen wie den “Maxe Baumann” spielen, wollte er dann doch nicht: Alexander G. Schäfer, der Sohn des unvergessenen DDR-Schauspielers Gerd E. Schäfer. Am Freitag Abend stellte er in der Lesereihe “Leipzig liest in Taucha”, sein Buch über seinen Vater: “Vorhang auf – Gerd E.Schäfer”  vor. Das Buch ist im März vergangenen Jahres im Eulenspiegel-Verlag erschienen und hatte auf der Buchmesse im vergangenem Jahr Premiere. Darin zeichnet Alexander Schäfer auf amüsante Art und Weise den Lebensweg seines Vaters nach. Als Absolvent der “Fritz-Kirchhoff-Theaterschule” nach dem Krieg mit 22 Jahren hatte Gerd E. Schäfer sein Theaterdebüt in Shakespeares “Sommernachtstraum”.  Zu den Absolventen der Schule gehörten auch Marianne Wünscher, Fred Düren und Günther Pfitzmann, mit dem ihm eine lebenslange Freundschaft verband.

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Vorhang auf für Alexander G. Schäfer

Nach mehreren Stationen gehörte er dann ab 1956 zwölf Jahre zum Ensemble des legendären Berliner Kabaretts “Distel”, bis es ihn schließlich zum Fernsehen verschlägt. Dort war er zunächst der “Pfeffi Kunterbunt” bei Meister Nadelöhr bis er 1976 die Rolle des Maxe Baumann im Silvesterschwank “Ferien ohne Ende” spielte. Das sollte nur eine einmalige Sache werden, aber es wurde seine Paraderolle, sein Künstlerischer Höhepunkt. “Er hat die Rolle auch privat gelebt”, wusste Alexander Schäfer zu berichten. Selbst 26 Jahre danach wird auch heute noch seine Frau als Frau Baumann angesprochen. Zur Wende war er zum Glück schon Rentner, musste keine Klinken putzen. Da traf er seinen Freund Günther Pfitzmann wieder, der ihm zu einer Rolle in der Serie “Praxis Bülowbogen” verhalf. Am 20. September 2001, zum Todestag von Theodor Fontane, den er so geliebt hat, stirbt der unvergessene Volksschauspieler. “Er hat ein schönes Leben gehabt”, resümierte Alexander Schäfer zum Schluss seiner Lesung im Kulturcafe. Was bleibt, das sind nicht nur die Erinnerungen des Buches auch die vielen Tonträger mit seinen Paraderollen.

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H.-J. Rüstau u. A. Schäfer

Alexander G. Schäfer wollte auch immer nur Schauspieler werden und dem Vorbild des Vaters nacheifern. Dabei hat er einmal Opernregisseur an der Staatsoper Berlin gelernt. Auf den Schauspielberuf heute angesprochen sagte er: “Es ist ein ewiges Kämpfen, aber es kommt leider nicht so viel Qualität nach”.  Nicht nur für Besucherin Katharina Lange, die Gerd E. Schäfer gerne gesehen hat, war es ein schönes, interessantes Programm. Ihre Freundin Angelika Behounek aus Bayern ergänzte: “Sehr interessant, so einen Einblick in ein Künstlerleben zu bekommen, das hat mich schon immer fasziniert.”
Bericht IVT. Text und Fotos: Matthias Kudra

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