Der Ratssaal hat jetzt einen Namen
23. Februar 2016 | Von Reinhard Rädler | Kategorie: Kultur, News, StadtentwicklungWenn es demnächst offizielle Einladungen in den Ratssaal des Tauchaer Rathauses gibt, wird es dort zukünftig „Ratssaal Erzbischof Wichmann“ heißen.
In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Stadtrat sein Tagungsdomizil nach dem Stadtgründer, dem Magdeburger Erzbischof Wichmann von Seeburg (1115 -1192), zu benennen. Wichmann hatte um 1170 dem damals „Tuch“ genannten Ort das Stadtrecht verliehen. 1174 wurde in der Jüterboger Stadtrechtsurkunde Taucha bzw. Tuch erstmals erwähnt.
Die Stadt wolle so an ihren Stadtgründer erinnern, dessen Geburtstag sich 2015 zum 900. Male gejährt hatte. Eine diesbezügliche Initiative von Stadtrat und Stadthistoriker Detlef Porzig anlässlich dieses Jubiläums sei aber verpasst worden, erklärte Bürgermeister Tobias Meier. „Es hätte zwar nahegelegen, eine Straße oder einen Platz im historischen Stadtkern nach ihm zu benennen, aber eine Umbenennung vorhandener Straßennamen hätte vor allem für die Anlieger, aber auch für die Verwaltung Kosten verursacht“. Die Benennung des Ratssaales sei ein adäquater Kompromiss für den Stadtgründer.
Da der Ratssaal zu einem der repräsentativsten Räume der Stadt gehört und hier viele öffentlichen Veranstaltungen. wie Konzerte, Trauungen, Festakte und natürlich die monatlichen Stadtratssitzungen stattfinden, sei diese Lösung angemessen. Zudem erinnert eine Holzintarsie von Bruno Eyermann (siehe Foto) an Erzbischof Wichmann von Seeburg.
Von Eyermann stammt übrigens auch die Löwengruppe (um 1940) vor der jetzigen Oberschule.
Bericht IVT. Text: Reinhard Rädler. Das Foto stellte freundlicherweise die Stadtverwaltung zur Verfügung