Ein buntes Programm bei bestem Sommerwetter prägte den zweiten Tag des diesjährigen Stadtfestes. Die Festwiese, der Marktplatz und auch das neu eingerichteten Flanier-Meilen-Café zwischen den beiden großen Veranstaltungsorten waren bis in die späten Abenstunden sehr gut besucht. Ein farbenfrohes, kurzweiliges Programm trug wesentlich dazu bei.

Bereits am Vormittag ging es in der Mehrzweckhalle los mit „Mach mit, mach’s nach, mach’s besser“, einer Neuauflage der bekannten Sendung des DDR-Fernsehens natürlich präsentiert vom Moderator Adi, der selbst ein Leichtathlet war. Die Sendung wurde nach 333 Folgen 1991 eigestellt, aber Adi, ihren Moderator, den gibt es immer noch. Genauso agil und wortgewandt, wie damals, begeistert der mittlerweile 78-jährige die Kinder in lustigen Staffelspielen.Danach hatten Tauchaer Vereine auf dem Außengelände der Mehrzweckhalle die Gelegenheit sich zu präsentieren.

Die Spielstraße am Nachmittag, wieder federführend von der Stadtverwaltung Taucha organisiert, mit fast 50 Stationen wurde von den Kindern und ihren Eltern oder Großeltern sehr gut angenommen. Von Spiel, Sport und Bewegung war eigentlich alles vertreten. Auch da haben sich die Tauchaer Vereine wie der Hundesportverein, der Anglerverein, der Heimatverein und der Freundeskreis Kultur eingebracht. “Wir freuen uns über die wachsende Resonanz und wenn so lang geht, dann ist des einfach ein schönes Bild” schilderte Elke Müller von der Stadtverwaltung ihre Eindrücke.  Der vom Markplatz, wo am Nachmittag Altmeister Harry Künzel (Mister Swing) zum „Tauchscher Kaffeekränzchen“ spielte zur Festwiese führt automatisch am neuen Flanier-Meilen-Cafe vorbei. Das Freisitz-Cafe geht auf eine Idee von René Werner zurück, der schon vor sieben Jahren die Idee hatte einen weiteren Veranstaltungsort zwischen Festwiese und Markt einzuführen. Damals wurde er noch gestoppt, “aber nun war die Zeit reif” sagte René Werner, der zusammen mit seinem Team vom Bowlingdschungel Taucha verantwortlich für das Café zeichnet. Am Nachmittag hatten dort Tauchaer Bands die Möglichkeit sich zu präsentieren. Die Idee dazu hatte der Tauchaer Hartmut Nevoigt und musikalisch wurde ein Bogen von Maultrommel/ World (“Duo Liquid”), Rock (“Sourstoff”) bis hin zu Country Rock (“Lucky Break”) gespannt.

Auch auf der Festwiese wurde den Besuchern ein abwechlsungsreiches Programm geboten. So wechselten sich Tanzvorführungen dargeboten vom 1. Leipziger Tanzclub „Alpha `69“ und “Selima & die Gruppe Nuray” mit orientalischen Bauchtanzeinlagen, wo die Besucher beim abschließenden Zumba die Möglichkeit zum Mitmachen hatten, ab.
Ungewohnte, aber hörenswerte Klänge boten auf der Festwiese „The Rockin`‘ Accordions“ aus Leipzig. Die 25 Akkordeonspieler im Alter zwischen 12 und 30 Jahren hatten Musik von Klassik, Pop bis hin zu Rockmusik.im Programm. Mit einer rhythmischen Percussions-Nummer überraschten sie zudem das Publikum. Wie bei einem Flashmob formierten sich die Musikanten in der Pause wie zufällig vor der Bühne und „traktierten“ gekonnt im Takt Trinkbecher und Plastikbehälter in verschiedenen Größen. Dafür gab es tollen Applaus.

Dann betrat Maja CatrinFritsche mit “einem freundlichen Wort” die Bühne auf der Festwiese um gemeinsam mit den Besuchern ihr 35-jähriges Bühnenjubiläum zu feiern. Ihr Hit von 1983 “Ein freundliches Wort” ist ihr auch zum Lebensmotto geworden. Sie präsentierte ein buntes musikalisches Programm mit einem Medley von Hits der 50er und 60er Jahre garniert mit ihren eigenen Hits von damals und heue. Dabei mischte sie sich mitten unter die Besucher. Ein Star zum Anfassen eben. Nach 2009 war das bereits ihr zweiter Auftritt beim Tauchschen.

Nach der Versteigerung von Fundsachen zeigte sich Auktionator Roman Knoblauch sichtlich geschafft. Immerhin hatte er 77 Stücke, darunter 51 Fahrräder und neun Handys unter dem Hammer. Die meisten Fahrräder, „alle haben den Härtetest auf Tauchas Straßen bestanden“, so Knoblauch, fanden nur im Paket mit Draufgaben, wie Sonnenbrillen oder Regenschirmen, einen neuen Besitzer. Es war seine erste Versteigerung dieser Art, die doch anders verläuft als Charity-Aktionen, die er schon moderiert hat. Am Ende wurde alles an den Mann/die Frau gebracht. 1140 Euro kamen dabei zusammen.

Im Gegensatz zu manchen Erwartungen gestaltete sich die 80er Jahre Party am Abend – präsentiert von Roman (Knoblauch) und Frank – eingebettet vom Auftritt der bekannten 80er Jahre Popband “Silent Circle” zu einem wenn nicht zu dem Höhepunkt des Abends. Begeistert gingen die Besucher händehebend, klatschend und tanzend mit bei den aufgelegten Disco Hits oder den life präsentierten Hits wie Touch in the Night und Hide Away – Man Is Comin’!  von Silent Circle. Abtanzen war angesagt. Auch auf dem Marktplatz herrschte zur gleichen Zeit beim Auftritt von MadDoxxx – the History of Rock gute Stimmung. Unterbrochen wurde die Party nur um 22 Uhr vom traditionellen Höhenfeuerwerk, das in diesem Jahr nach den Meinungen der Besucher vielleicht etwas kürzer dafür aber üppiger daher kam.

Wer statt Disco-Musik lieber auf selbst gespielten deutschen und internationen Rock stand, der war am Abend im Kulturcafe esprit beim Auftritt von “Eisenheinrich” genau richtig. Lutz Heinrich “Eisenheinrich” ist schon in den 70er Jahren mit SET zum Tauchscher aufgetreten. “Damals gab es nicht so ein schönes Höhenfeuerwerk, aber die Auftritte waren vielleicht etwas famillärer und authentischer” meinte Heinrich im Rückblick. Ausdrücklich setzte er aber hinzu. “Mann sollte auf jeden Fall einmal in Taucha gewesen sein”,  nicht nur beim Tauchscher 2015.
Bericht IVT: Text Matthias Kudra, Fotos: Reinhard Rädler und Matthias Kudra