Bürgermeister Tobias Meier ruft die Bürger der Stadt beim Neujahrsempfang zur aktiven Mitarbeit auf
13. Januar 2019 | Von kudra | Kategorie: NewsÜber 300 Teilnehmer folgten am Freitag Abend der Einladung des Bürgermeisters und der Stadträtinnen und Stadträte zum 4. Neujahrsempfang in die Grundschule am Park. Auf Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger fand der Empfang, bei dem es sich der Bürgermeister nicht nehmen ließ, alle Teilnehmer persönlich zu begrüßen, nicht wie vor einem Jahr von Tobias Meier angekündigt, doch nicht in der Mehrzweckhalle statt.
Wie im vergangenen Jahr hatte Frank Walter die Moderation des Abends übernommen. “Was wäre eine Stadt ohne Kultur” begann Walter seine Moderation um zur Eröffnung den Chor des Geschwister-Scholl-Gymnasiums und die Black-Hill Dancers anzukündigen. Der Chor begann unter Leitung von Chorleitern Uta Woinke gleich mit der Ode an die Freude “Freude schöner Götterfunken”. Die Freude am Singen war den Schülern und Lehrern des Chores anzumerken und einige Sänger und Sängerinnen glänzten bei ihrem Auftritt auch solistisch. Dann hatten die Black-Hill-Dancer ihren großen Auftritt, die in diesem Jahr ihr 15-jähriges Bestehen feiern können. 2004 hatte es für die Square Dancer im Gasthof Plaußig begonnen, ab 17. Januar tanzen sie donnerstags in der Turnhalle der Regenbogenschule. Der Gasthof Döbitz verwöhnte die Gäste kulinarisch.
Doch dann hatte erstmal mit der Neujahransprache des Bürgermeisters die Politik das Wort . Tobias Meier begrüßte als Gäste die Vizepräsidentin der Landesdirektion Andrea Staude, Landrat Kai Emanuel und den Rackwitzer Bürgermeister Steffen Schwalbe . Sein herzliches Willkommen galt ebenso Vertretern der Tauchaer Kirchgemeinden, der vielfältigen Tauchaer Vereinslandschaft, den Unternehmerinnen und Unternehmern sowie den Bürgern und Partnern der Stadt.
“Bei uns ist bei weitem nicht alles perfekt” begann Meier seine Analyse des vergangenen Jahres und forderte die Bürger auch gleichzeitig auf “mitzumachen, aktiv sein, um etwas zu bewegen”. Ganz oben bei Sorgen den Bürgern stehe der zunehmende Durchgangsverkehr in der Stadt, die Parkmöglichkeiten, der Zustand der Fußwege und Bürgersteige, die Kinderbetreuung wie ein Umfrage ergab. Das sieht die Stadtverwaltung nicht anders und Meier informierte, dass im Gebäude der NOWEDA eine weitere Kindertagespflege eröffnet wird, der Anbau der Kita Grashüpfer wird im Sommer fertig und ein Anbau der Kita St. Moritz ist in der Planung. Außerdem soll der Neubau einer großen Kindertagesstätte an der Eilenburger Straße Anfang 2020 fertig sein. Zum Thema Verkehr informierte Meier, dass in den letzten Monaten an der Leipziger Straße gegenüber der Endstelle, und zwischen Südstraße und Freiligrathstraße Fußwege instand gesetzt wurden sowie in der Altstadt zwischen Schloßstrasse und Markt zusätzliche Parkmöglichkeiten geschaffen wurden. Auch das stockende Planungsverfahren für einen neuen B 87-Verlauf zwischen Leipzig und Eilenburg ist wieder in Gang gekommen. Hier versicherte Meier, dass die Bevölkerung bei den Planungsverfahren in Planungswerkstätten einbezogen wurde.
Meier konnte auch mit einigen statistischen Zahlen aufwarten. Zum Jahresende 2018 hatte Taucha 16.012 Einwohner, darunter 559 Ausländer aus 64 Ländern. 117 Eheschließungen wurden durchgeführt und 134 Geburten gemeldet. Auch aus finanzieller Sicht sei 2018 ein erfreuliches Jahr gewesen. So konnte laut Meier mit 6,6 Mio. EUR eine Schallmauer bei der Gewerbesteuer geknackt werden. Für 2019 kündigte Meier auf Grund des Wachstums der Stadt und dem damit einhergehenden Verjüngungsprozess einen Rekordhaushalt von ca 34 Mio. EUR, darunter alleine rund 11 Mio. EUR für Investitionen. “Die liquide Situation der Stadt Taucha wird im Jahr 2019 stabil bleiben” versicherte Meier, denn 2018 konnte die Verschuldung von 6,0 Mio. EUR auf 5,2 Mio gesenkt werden.
Bedauerlicher Weise seien im gesamten Stadtgebiet Schäden durch Graffiti zu beklagen mit einer Schadenshöhe von 4.000 €. Das Wirken der ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden der FFW Taucha und Merkwitz untersützt die Stadt mit ca. 400.000€. Meier dankte ausdrücklich den 51 aktiven Frauen und Männer, die 2018 zu 136 Einsätzen ausrücken mussten. Den ersten Einsatz 2019 gab es in der Silvesternacht 1:30 Uhr in Merkwitz. Im Sommer 2019 bekommen die Kameraden ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20, zudem ist eine neue Drehleiter in Planung.
Auch die Ortsteile hat die Stadtverwaltung im Blick. Bis spätestens Ende 2021 bekommen 650 Haushalte in Merkwitz, Seegeritz, Pönitz, Sehlis, Dewitz/Döbitz einen kostenfreien Glasfaseranschluss vor das Haus gelegt. “Jeden Tag gibt es etwas zu tun” sagte Meier damit die Bürgerinnen und Bürger zur aktiven Mitarbeit auf.
Auch in Hinblick auf 2020, dem Doppeljubiläum, das damit nach den Worten des Bürgermeisters “die Stadt das ganze Jahr über im Schaufenster stehen soll”. Dazu soll auch eine interaktive Homepage gestaltet werden. Außerdem erhielten Musiker Harry Künzel, Model und TV-Darstellerin Sara Kulka (die eine Videobotschaft aus dem Urlaub schickte), Schausteller Olaf Liebold, Moderator Roman Knoblauch, Ergotherapeutin Susann Gläser, Achim Teichmann und Gunnar Simon von den Städtischen Gesellschaften, Unternehmer Ulrich Fischer sowie die Schulleiterinnen Kristina Danz (Gymnasium) und Kathrin Beer (Oberschule) und die Schüler Karoline Marie Kolditz und Maximilian Julius Berger ihre Ernennungsurkunden zum “Botschafter 2020″. Auch die Mitglieder der Steuerungsgruppe, die das Jubiläum vorbereiten, wurden vorgestellt. Ihr gehören an: Jaqueline Rulf, Bernd Hochmuth, Hartmut Nevoigt, Jürgen Ullrich, Karin Bell, Karin Fregin, Elke Müller, Sigrid Wagner, Uwe Kleine, Andreas Windhövel, Norman Bachmann, Nico Graubmann sowie Tobias Meier. Premiere hatte auch der Trailer für das Doppeljubiläum, produziert von MOB Taucha, Joachim Chüo.
Doch was wäre ein Neujahrsempfang ohne ein intensiveres Gespräch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Tobias Meier nutzte dabei die Gelegenheit mit einigen Bürgerinnen und Bürgern näher ins Gespräch zu kommen. Auch Tauchas Ex-Bürgermeister Holger Schirmbeck lobte die “Veranstaltung mit einem beachtlichen Niveau”. Recht hat er, auch wenn Tonprobleme vor allem beim Auftritt des Chores und der Verständlichkeit bei der Rede des Bürgermeisters den insgesamt positiven Eindruck etwas trübten.
Text: Matthias Kudra, Fotos: Joachim Chüo