Bürgerinitiative B87n ruft zur Onlinebeteiligung auf
18. Mai 2019 | Von admin | Kategorie: Aktuelles, StadtentwicklungB87-Querung der Parthenaue steht wieder auf dem Plan
Panitzscher, Plösitzer, Tauchaer –
Eure Aktivität ist jetzt gefragt!
Liebe Mitglieder der Bürgerinitiative „Alternative B87“, liebe Freunde der Parthenaue, liebe Tauchaer und Anwohner angrenzender Orte,
die Bürgerinitiative „Alternative B87“ e.V. zeigt sich nach Bekanntwerden der jüngsten Ergebnisse der Planungswerkstatt der DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) im Rahmen des Beteiligungsverfahrens „B87 im Dialog“ erschüttert über erneute Bestrebungen, auch zwei Korridore im Südosten der Stadt Taucha, also mit Querung des FFH-Gebietes Parthenaue, für die Planung der B87n in Erwägung zu ziehen und dazu weitere detaillierte Untersuchungen anzustellen.
Worum geht es?
Vom 8. Mai an bis 29. Mai 2019 findet auf dem Portal „B87 im Dialog“ https://www.b87-im-dialog.de/informationen eine Onlinediskussion statt. Deshalb wenden wir uns mit der dringenden Bitte an euch, dort aktiv zu werden, eure persönliche Stellungnahme mitzuteilen.
Die B87 soll als bis zu vierspurige Bundesstraße mit Autobahncharakter eine schnelle Verbindung zwischen Leipzig und Torgau sowie weiter über Cottbus bis nach Polen herstellen. Beide dieser Korridore würden auf jeden Fall die Parthenaue zwischen Taucha und Panitzsch sowie die einzigartige Endmoränenlandschaft östlich von Taucha zerschneiden. Dieses Gebiet genießt als ausgewiesenes FFH-Gebiet einen besonderen europäischen Schutz. Für die Stadt Leipzig hat es einen wichtigen und notwendigen Nutzungswert als Kaltluftgebiet.
Warum lehnen wir eine Trasse der B87 durch die Parthenaue ab?
In der „Tauchaer Erklärung“ zur B87n vom 26.01.2013 wurde nach einem langen und intensiven Diskussionsprozess der gemeinsame Wille der in der Region zwischen Leipzig und Eilenburg lebenden Menschen, politischer Akteure und Träger öffentlicher Belange bekundet, eine leistungsfähige und bedarfsgerechte Verkehrsinfrastruktur zwischen Leipzig, Eilenburg und dem Wirtschaftsraum Torgau zu schaffen. Rahmenbedingungen sollten sein:
¥ Bau der B87n unter Nutzung und Ausbau der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur von B2/S4 mit Ortsumgehungen.
¥ Keine Querung der Parthenaue.
¥ Keine neue Zerschneidung der Taucha-Eilenburger-Endmoränenlandschaft.
¥ Entlastung des Straßenverkehrs in der Stadt Taucha.
¥ Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs zwischen Leipzig und Torgau.
Mit dem aktuellen Zwischen-Ergebnis der Planungswerkstatt der DEGES „B87 im Dialog“, zwei Korridore durch die Parthenaue östlich von Taucha ebenfalls in Betracht zu ziehen, wird dieser breite, in der Vergangenheit gefundene Konsens negiert. Die Bürgerinitiative „Alternative B87“ hat bereits in der Planungswerkstatt ausdrücklich hierzu ihren Protest bekundet und klare Stellung bezogen.
Unsere Haupt-Kritikpunkte sind:
• Zerschneidung eines FFH- und Landschaftsschutzgebiets mit unabsehbaren Folgen für
o Artenvielfalt
o Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten
o das gerade bei vermehrten heißen Sommern wichtige Kaltluftentstehungsgebiet
• und die auch mit aufwändigen Ausgleichsmaßnahmen nicht kompensierbare Belastung von Mensch und Natur im Umfeld der Trasse in einem bislang weitgehend störungsfreien Raum
• Die Entlastung der Innenstadt vom Verkehr ist nur eingeschränkt wirksam; Probleme werden nur verlagert, nicht gelöst
• Eine Lösung allein über den Straßenausbau, egal auf welcher Trasse, greift zu kurz, es braucht ein Gesamtkonzept – siehe Tauchaer Erklärung
Was ist jetzt zu tun?
In den bisherigen Abschnitten der diversen Planungsverfahren zur B87n war häufig vom „hohen Raumwiderstand“ im Zusammenhang mit dem als „Südvariante“ bekannt gewordenen Streckenverlauf die Rede. Angesichts der jetzt aufgelegten Pläne für Varianten durch die Parthenaue werden wir in den nächsten Monaten die Bevölkerung in der Region wieder mobilisieren und damit den „Raumwiderstand“ für die Planer deutlich spürbar machen. Deshalb:
• Beteiligt euch mit guten Argumenten am Online-Bürgerdialog unter https://www.b87-im-dialog.de/dialog/2-online-dialog-zwischenergebnisse-der-planungswerkstaetten
• Bringt dort eigene Erfahrungen und Ansichten ein – die Vielzahl der Argumente ist wichtig
• Sprecht Freunde und Nachbarn an, sich ebenfalls zu beteiligen
• Denkt an die Frist: Eine Mitsprache ist nur bis zum 29. Mai 2019 möglich
Jede Beteiligung zählt und ist wichtig!
Taucha, den 17.05.2019
Text aus einer E-Mail der Bürgerinitiative Alternative B87 e.v.