Auch wenn die B87 nicht durch das Café Esprit führt, die Kultur tut es schon

29. Mai 2015 | Von | Kategorie: Kultur, News, Stadtentwicklung
R. Gasch. A. Brumm und T. Meier (v.l.)

R. Gasch. A. Brumm und T. Meier (v.l.)

Einen Tag nach dem LVZ-Wählerforum stellten sich Tauchas Bürgermeister-Kandidaten im Café Esprit auf Einladung des Freundeskreises Kultur noch einmal der Diskussion mit den Wählerinnen und Wählern. Diesmal ging es aber nicht um so brisante Themen wie die B87n, sondern ausschließlich um die Kultur und da führt kein Weg am Kulturcafe vorbei. Der richtige Ort für eine spannende Diskussion zum Thema und Moderator Hans-Jürgen Rüstau vom Freundeskreis Kultur wollte  schon wissen, welche Visionen die Kandidaten in kultureller Richtung entwickeln würden. Antje Brumm (CDU), die schon über 20 Jahre in  Taucha lebt, sieht schon ein kulturvolles Leben in der Stadt und möchte vorallem die Leuchttürme ausbauen. Ihr fehlt es aber an einer Struktur, um die Interessen zu bündeln. Tobias Meier (gemeinsamer Kandidat von SPD, Die Linke, FDP & B90/ Die Grünen), der in Taucha aufgewachen ist, ergänzt: “Die Leuchttürme brauchen wir, aber ich stehe für eine Vielfalt der Kultur mit einer stärkeren Vernetzung”.  Obwohl man nicht alles bei der Stadtverwaltung ablagern kann, entwickelte Meier schon einen Traum, eine Vision von einem Bürgerhaus oder Bürgerraum, das z.B. auf dem Rittergutsschloss entstehen könnte. Mit Blick auf die finanziellen Möglichkeiten schränkte er aber ein: “Die Träume sollten wir haben”. Der parteilose Einzelkandidat Roland Gasch setzt auf eine Gleichbehandlung aller Initiativen entwickelte selbst aber keine Visionen.

Was die Einschätzung der Kulturlanschaft angeht, lobten die Kandidaten übereinstimmend die unglaubliche Vereinslandschaft (Brumm) oder die  “bunte Szene” (Gasch). Tobias Meier schränkte aber ein: “Es ist schwer die Tauchaer für Kultur zu begeistern”. Er möchte vorallem die Schätze der Parthestadt wie das Bad und das Kino weiter ausbauen. Zum Tauchscher sagte er aber: “Das ist ein Fest ohne Gesicht” und sieht hier Handlungsbedarf seitens der Stadtverwaltung.

Direkt auf das Thema Museum angesprochen, unterstrichen Ante Brumm und Tobias Meier, dass das ein wichtiges Thema für Taucha ist. Das Museum befinde sich nach Meiers Worten wieder im Aufbau und die Bestände werden gesichert. Dagegen sieht Roland Gasch die Zukunft des Museums eher im Internet als 3D-Animation.

kultur_DSC_1871Abschließend hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, direkt Fragen an die Kandidaten zu stellen. Der Tauchaer Hartmut Nevoigt nutzte die Möglichkeit, um sich nach Synergien mit Leipzig zu erkundigen. In diesem Zusammenhang betonte Meier noch einmal: “Wir müssen mehr kommunizieren und uns stärker vernetzen”. Antje Brumm schränkte ein: “Taucha darf nicht überfrachtet werden und wir müssen die Veranstaltungen stabilisieren, die da sind”. Roland Gasch sieht die Kommunikation mit Leipzig nicht gestört, betont aber ausdrücklich: “Das Rathaus kann keine Veranstaltungen aus der Taufe heben”.

Kultur in Taucha ist ein wichtiges Gut, dass es zu förden gilt, darin waren sich die Bürgermeister-Kandidaten einig. Die Wählerinnen und Wähler haben nun am 7. Juni die Qual der Wahl sich für eine Kandidatin oder Kandidaten zu entscheiden.
Bericht IVT. Text: Matthias Kudra, Fotos: Reinhard Rädler

 

 

 

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